16. Woche Tempe – Salt River – Grand Canyon – Lake Powell

16. Woche Tempe – Salt River – Grand Canyon – Lake Powell

Dienstag, August 22, 2023

Strecke: 847 Km - Stimmung: Trotz Hitze super, was eine Klimaanlage so bewirken kann :-) - Highlight: River Tubing

Ausserhalb der klimatisierten Zonen ist es in Tempe einfach sehr sehr heiss. Aus diesem Grunde bleiben wir mehrheitlich drinnen. Joos würde bei Temperaturen zwischen 41°C und 49°C total überhitzen. Zwischen den Abkühlungsphasen im Haus finden wir Zeit, uns etwas um Ramon zu kümmern. Er wird mal wieder gewaschen und geputzt. Da er so richtig dreckig ist, müssen wir ihn erst in einer Handwaschanlage vorwaschen bevor er in die Waschanlage darf. Danach wird er von Hand nochmals an den Stellen entstaubt wo keine Anlage hinkommt. Frische Waschtücher werden von der Waschanlage zur Verfügung gestellt. Nach etwa drei Stunden generalputz bei mindestens 42°C sind wir auch total nass und überhitzt. Ramon hat aber schon lange nicht mehr so geglänzt. Neue Pneus erhält Ramon am nächsten Tag. Ausserdem können wir die Wasserpumpe einbauen. Ab jetzt haben wir wieder fliessend Wasser und die Tröpfel-Zeit ist vorbei.

Nach getaner Arbeit gönnen wir uns den neuen «Mission Impossible» im klimatisierten Kino mit Liegesitzen.

 Eigentlich erhofften wir uns bei den Bekannten eine Abkühlung im Pool. Leider wird daraus nichts, da der Pool gefühlt 100°C warm ist und man darin seine Pasta zubereiten könnte. Die erhoffte Abkühlung finden wir im Salt River. Dieser ist zirka 20°C – normalerweise für Simone viel zu kalt - doch bei einer Lufttemperatur von 47°C wird diese Wassertemperatur sogar für Simone erträglich.  Wir mieten uns drei Tubes und lassen uns für fast vier Stunden im Fluss treiben. Die Tubes werden sehr heiss, deshalb müssen wir diese mit Tüchern einwickeln. Diese nutzen wir auch als Halterung für unsere Kühlbox, für diese benötigen wir übrigens den dritten Tube. Mit Snacks und Getränken macht das Floaten noch mehr Spass. Nächstes Mal dürfen wir unsere Boombox nicht vergessen. Zum Glück haben alle Amis eine dabei und wir profitieren auch etwas davon. Am Fluss entlang sehen wir einige Wildtiere. Insbesondere viele Vögel wie Fischreiher und Adler sowie zwei Wildpferde und einen Coyoten.

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In der Region Phoenix/Tempe ist campen tödlich. Es bleibt uns also nichts anderes übrig als wieder Richtung Norden zu fahren. Wir finden einen schönen Platz im Kaibab Forest zirka zwei Meilen vom Grand Canyon entfernt. Der Forest befindet sich auf über 2000 Metern und entsprechend kühl ist auch die Lufttemperatur. Bei 26°C frösteln wir schon wieder fast ein wenig. 😊

Den Grand Canyon wollten wir nicht zwingend sehen. Da wir so nahe beim Südlichen Eingang campen wäre es ja fast schade, wenn wir nicht hinzufahren würden. Deshalb absolvieren wir auch dieses Touri-Programm. Eindrücklich ist der Grand Canyon schon. Beim letzten Besuch des Grand Canyons vor Jahren haben wir uns gesagt, dass wir uns beim nächsten Mal mehr Zeit nehmen und eine Wanderung machen. Nach den Erfahrungen die wir in Tempe gemacht haben, wandern wir aber zu dieser Jahreszeit bestimmt nicht in den Canyon hinab. Die angenehmen Temperaturen am Canyonrand täuschen. Unten wird es über 45°C warm – ohne sich gross zu bewegen wäre dies ja noch aushaltbar, aber beim Wandern? Nein danke.

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Nach dem Grand Canyon sind wir zu müde um weiterzufahren. Deshalb fahren wir nochmals zurück zu unserem alten Platz und hängen uns in unsere Hängematten. Das ist richtig schön und fühlt sich an wie Ferien.

Meistens kochen wir selber da es billiger und viel gesünder ist. In Page gibt es aber ein Restaurant das wir uns nicht entgehen lassen möchten. Draussen stehen drei riesige Smoker und es riecht schon von weitem soooo gut.

Wir haben die Wahl zwischen einem Gratis-Stellplatz mit wunderschöner Aussicht auf den Lake Powell mit viel Privatsphäre, oder einem Stellplatz für den wir bezahlen und mit vielen Amis teilen müssen (gemäss Parkinfo gibt es Platz für 5'000 Camper. Die Abkühlung hat das Rennen gemacht und glücklicherweise sind auch nur etwa 50 Camper am Strand.

Wir lernen einen Einheimischen kennen, der uns noch einen besseren Stellplatz auf der Karte am Lake Powell zeigt. Für gute Tipps sind wir immer offen. Wir packen also unsere Sachen und fahren Richtung Crosby Canyon. Der Weg führt uns Offroad durch ein ausgetrocknetes Bachbeet. Landschaftlich stellen wir uns so den Mond vor. Knapp einen Kilometer vor dem Ziel kommen wir nicht mehr weiter. Der Weg gabelt sich und gemäss Karte müssten wir links fahren. Allerdings führt dieser Weg über ein zirka 1 Meter breites Loch. Da wir nicht fliegen können, beschliessen wir umzukehren. Das war offensichtlich die richtige Entscheidung. Denn wie aus dem Nichts hat sich aus ein paar Wolken eine riesige schwarze Wand geformt. Flash Floods /Sturzflut sind in der Wüste eine grosse Gefahr und wir befinden uns in einem ausgetrockneten Bachbeet. Das heisst nichts wie weg. Wir schaffen es gerade rechtzeitig auf eine etwas sicherere Strasse. Es stürmt ganz schön fest. Für ein Video öffnen wir das Fenster einen kurzen Moment. Danach sieht es in Ramon aus wie in einem Sandkasten. Zum Glück ist es noch nicht so spät, denn jetzt müssen wir uns einen sicheren Schlafplatz suchen. Gar nicht so einfach, da unterdessen in der gesamten Region von Flash floods gewarnt wird.

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Wir finden einen etwas geschützten Schlafplatz. Da es aktuell nicht regnet und an diesem Platz nicht windet, können wir in Ruhe Abendessen und Duschen. Nun ja, die Ruhe vor dem Sturm hat es so in sich. Simone konnte noch halbwegs duschen bis es ihr den Vorhang inklusive Magnete um die Ohren gehauen hat. Danach musste es schnell gehen. Alles  in den Bus räumen, das Dach runterziehen, nass ins Auto klettern.....  Das Dach ist Simone auf den Kopf geknallt, das zum Glück nicht mehr kochende Wasser mit Couscous Resten ist auf den Boden gefallen, der Duschschlauch hat sich vom Wasserhahn gelöst und alles voll gespritzt und Joos wurde draussen gleichzeitig sandgestrahlt. Leider haben wir davon keine Fotos. Aber es muss doch sehr lustig ausgesehen haben. Wie auch immer, geschlafen haben wir diese Nacht unten.

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