
20. Woche Eréndira - Campo la Chorera – Parque National Sierre De San Pedro Martir - Vinos Dubacano- Cataviña
Strecke: 560 km - Stimmung: In Mexiko ist alles etwas entspannter - wir auch
In Eréndira dürfen wir bei Pedro für ein Trinkgeld campen. Zum baden ist es leider etwas zu kalt. Mit der Zeit wird es am Strand so windig, dass Simone zurück ins Auto muss da ihre Augen ständig tränen. Die Mexikaner fahren am Abend alle ab und machen sich ein Spiel daraus wer die grösste Staubwolke hinterlässt. Obwohl wir eigentlich unser Fenster nur einen Spalt offen haben sind wir danach total eingestaubt.
Sofern man etwas im Restaurant konsumiert, kann man in Campo la Chorera auf dem Parkplatz des Restaurants Campo Don Alvaro campieren. Das Essen ist dann auch spottbillig und sehr lecker. Insbesondere die grillierten Austern sind top.

Auf dem Parkplatz werden wir gleich von Hunden begrüsst. Eine schwarze Mutter mit vier jungen Welpen verfolgt uns auf Schritt und Tritt. Es geht nicht lange und auch der Vater der Jungen steht da. Mit seinen blauweissen Augen sieht er irgendwie bissig aus. Am Anfang springt er an uns rauf - das mögen wir gar nicht. Die Hundemutter verjagt ihn – danach belästigt er uns nicht mehr, im Gegenteil, auch er verfolgt uns auf Schritt und Tritt. Sogar auf unserer Wanderung zum Vulkan laufen Beide brav neben uns her.

Da Simone mit etwas Privatsphäre duschen möchte, übernachten wir auf einer Sanddüne am Strand. Es stellt sich aber heraus, dass dies ein grosser Fehler ist. Der Wind nimmt ständig zu und es geht nicht lange und wir sind komplett eingesandet. Draussen duschen geht gar nicht. Simone wäscht ihre Haare mal wieder durch das Fenster und Joos ist hässig weil er von Anfang an nicht auf der Düne übernachten wollte.

Da die Mexikanter offensichtlich wissen, dass die Frauen immer zu zweit auf die Toilette gehen wurden diese auch entsprechend gebaut 😊.

Auf dem Weg zum Nationalpark stellen wir plötzlich fest, dass unsere Toilette unglaublich nach Fisch stinkt. Woher kommt das wohl plötzlich? Hat das wirklich einen Einfluss, dass wir in den letzten Tagen viel Fisch gegessen haben? Wie auch immer, der Geruch muss weg. Im Supermarkt wollen wir Kukident kaufen, damit wir den Urin-Tank reinigen können. Leider gibt es das nicht. Dafür finden wir sowas ähnliches wie Durgol – einfach viel konzentrierter. Wir leeren gleich die ganze Flasche in den Tank. Danach fängt es extrem an zu rauchen, so dass wir ein bisschen Angst bekommen, dass es den Tank zerfrisst. Nach etwa 15 Minuten hat sich der Rauch verzogen und der Tank ist wieder frei von Urinstein. Der Gestank hat sich jetzt auch aufgelöst. Gott sei Dank, das war wirklich übel.
Zum Nationalpark Sierre De San Pedro Martir muss man auf einer sehr kurvenreichen Strecke zirka 100 Km ins Landesinnere fahren. Vor dem Park wird man von Parkwächtern mit Sturmgewehren begrüsst. Das sind wir uns von Kanada und den USA anders gewohnt. Für 58 Pesos pro Person und Tag darf man auf dem wunderschönen Camping im Park ausgerüstet mit Tischen, Feuerstellen und Grillstellen übernachten. Wir sind die einzigen Besucher im Park – dank der sehr guten Bewachung fühlen wir uns aber mehr wie sicher 😊.

Die Hauptattraktion des Parks ist der Wald und das Beobachten der Wildtiere. Dazu gibt es viele Observatorien im Park. Leider sind diese seit Corona geschlossen und seither nicht wieder geöffnet worden. Wir machen eine Wanderung zum Aussichtspunkt Mirador al Altar und hoffen dabei einige Kondore zu sehen. Wir haben kein Glück, die einzigen Tiere die wir an diesem Tag sehen sind Kühe und ein Adler. Die Aussicht vom Aussichtspunkt ist aber trotzdem schön.

Baja California ist für seine Weinstrasse bekannt. Das wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Die neuen Besitzer des Gutes Vinos Dubacano sind aber noch nicht dafür eingerichtet und verkaufen ihren Wein vorerst nur in ganzen Flaschen. Naja, die erste Flasche ist schnell weg. Am nächsten Tag feiern die Mexikaner ihren Nationalfeiertag. Joos fragt die Besitzerin des Weingutes wie sie diesen feiern. Darauf werden wir direkt bei Ihnen eingeladen. Das lassen wir uns selbstverständlich nicht entgehen.


Am Nationalfeiertag wird insbesondere viel getrunken, gegessen, getanzt und Karaoke gesungen. Das Motto lautet: je lauter desto besser. Qualität wird überbewertet.

Zum Essen gibt es Pozole. Das ist ein Eintopf aus Mais und Fleisch – der Mais schmeckt fast wie Kichererbsen. Punkt Zwölf hält einer der Gäste eine Ansprache und danach wir die Nationalhymne inbrünstig gesungen. Da alle nur spanisch sprechen ist es für uns etwas schwierig mit ihnen in Kontakt zu kommen. Nach etwas Tequila und Wein kommen wir doch noch ins Gespräch.

Ein Gast erzählt uns etwas auf Spanisch kombiniert mit einzelnen Wörtern auf Englisch was er in den letzten 30 Jahren vor seiner Pensionierung gearbeitet hat.
Joos versteht: Ich habe 30 Jahre lang T-Shirts hergestellt. (T-Shirt)
Simone versteht: Ich war die letzten 30 Jahre lang Lehrer (Teacher)
Simone fragt nach: Für welche Stufe hast du unterrichtet?
Joos versteht: Er macht erste Klasse T-Shirts
Simone versteht: Er unterrichtet die Unterstufe
Jetzt könnt ihr selber wählen welche Variante ihr lieber mögt. Für uns haben beide Geschichten irgendwie gepasst. Dass wir nicht dasselbe verstanden haben, haben wir erst viel später realisiert und uns fast kaputt gelacht 😊
Die Schweizer die wir in den USA mehrmals getroffen haben, bringen uns Stangen aus den USA für unser Sonnensegel. Die ursprünglichen Stangen haben wir nicht mitgenommen, da diese zu schwer sind und es ja überall Bäume gibt um das Sonnensegel daran zu befestigen. Was Joos nicht bedacht hat: wo es Bäume gibt braucht man das Sonnensegel nicht unbedingt, da wo es aber keine Bäume gibt braucht man das Segel umso mehr. Zur Übergabe wollen wir die Schweizer in der Wüste in Cataviña treffen. Es wird dann auch ein ganz netter Abend im Restaurant. Am nächsten Tag fahren wir dann auch zusammen weiter nach Bahia de los Angeles.


In der Wüste sehen die Tankstellen dann halt so aus. Diesel ist leider eher Mangelware.
