
27. Woche Ciudad de México – Puebla
Strecke: 200 Km - Stimmung: Das Stadtfeeling ist toll - auf die Dauer aber zu voll
Nachdem uns die Familie Revilla so oft mit mexikanischem Essen verwöhnt hat, sind wir am Zug und wir kochen für die ganze Familie etwas schweizerisches. Wie wir schnell feststellen, ist dies gar nicht so einfach. Ihre Küche ist ganz anders ausgestattet als die unsere und die Zutaten für Käsespätzle zu finden ist nicht so einfach. Mit etwas Improvisation werden dann doch noch alle satt. Vielen lieben Dank liebe Familie Revilla.

In Mexico City gibt es sehr viele tolle Museen. Eins davon ist das Museo Soumaya. Der Eintritt ins Museum ist gratis. Das Museum gehört dem Inhaber des Telekommunikatonsunternehmens Telcel. Er soll der reichste Mann von Mexiko sein. Das Museum beinhaltet seine vielseitige Kunstsammlung (Skulpturen, Bilder, Telefone, Kleider, Uhren usw.) die er über die Jahre gesammelt hat. Selbst das Gebäude in diesem die Sammelstücke aufbewahrt werden, ist sehr eindrücklich.

Wir wollen in den Stadtteil Coyoacan. Dieser soll sehr schön sein. Frieda Kahlo ist in diesem Stadtteil aufgewachsen und ihr Haus ist jetzt ein Museum. Leider bleibt es beim wollen. Es muss wohl ein ziemlich krasser Unfall passiert sein, denn die ganze Stadt steht still. Nach 2.5 Stunden haben wir uns nur 200 m in der Schlange bewegt. Wir beschliessen umzukehren und schaffen es nach 4.5 Stunden zurück an den Ausgangspunkt. Somit bleibt uns genug Zeit um Ramon von der Garage abzuholen. Sein Öl und die Bremsbeläge werden gewechselt. Da wir den ganzen Tag im Auto verbracht haben, laufen wir zur Garage. Es sind zirka 7.5 km – das ist machbar – denken wir zumindest. Heute ist wohl unser Glückstag – wir landen an der falschen Adresse und die Garage befindet sich nochmals zirka 3 km weiter entfernt. Mit dem Taxi schaffen wir es noch vor Schliessung der Garage und können Ramon frisch gewartet abholen.

Das Verkehrschaos hat sich am Abend etwas beruhigt und wir fahren wir mit Pablo wieder in die Stadt zum Lucha Libre (Wrestling). Lucha Libre ist in Mexiko eine Familiensportart und sehr beliebt – man muss es einfach sehen wenn man hier ist. Spannend ist bereits der Ticketkauf. Die Ticketfenster sehen zu aus und viele Strassenverkäufer versuchen ihre Tickets zum doppelten Preis zu verkaufen. Nach mehrmaligem klopfen macht dann doch ein offizielles Fenster auf. Wie es aussieht stecken sie mit den Strassenverkäufern unter einer Decke und teilen sich den zusätzlichen Gewinn – das ist typisch Mexiko 😊. Lucha Libre ist tatsächlich ein Erlebnis. Es ist nicht wirklich ein gefährlicher Kampf – es ist viel mehr eine grosse Show und alle Besucher machen mit. Zusätzlich zum Kampf tanzen Kinder in der Arena – wie uns Pablo erklärt sind dies keine Kinder sondern Kleinwüchsige😊

Unsere Wasserpumpe ist ja in Baja kaputt gegangen. Wir warten also immer noch auf die neue Pumpe. Um die Zeit zu überbrücken geniessen wir den Tag in Six Flags Mexico. Bahnen sind wir schon sehr lange nicht mehr gefahren.


Endlich unsere Pumpe ist da – selbstverständlich fehlen ein Paar Schrauben. Eine Herausforderung brauchen wir. Ansonsten wäre es ja viel zu einfach. Also ab zu Home Depot und Good luck, dass wir alles kriegen. Am Nachmittag versuchen wir nochmals unser Glück in Coyoacan.

El dia de los muertos ist neben Weihnachten einer der wichtigsten Feiertage in Mexico. An diesem Tag kommen die Toten zurück auf die Erde. Die Mexikaner errichten sowas wie einen Altar schmücken diesen mit Cempasúchil (orange, gut riechende Ringelblumen die die Toten zum Altar führen sollen) und stellen die Fotos ihrer geliebten Verstorbenen auf. Damit nur die guten Geister zurückkommen wird etwas Salz dazu gestellt. Während ihres Aufenthaltes auf der Erde soll es ihnen an nichts fehlen – so wird auch Wasser, Pan de Muerto (spezielles Brot) sowie etwas das der Verstorbene geliebt hat, hinzugestellt.

Am 1. November kommen die verstorbenen Kinder zurück, am 2. November erwarten sie alle Anderen. Die Rückkehr der Toten wird dann auch gebührend auf den Strassen gefeiert. Alles wird mit den Ringelblumen geschmückt und viele Schminken sich auch ganz farbig als Tote. Da wir den Brauch wirklich schön finden, haben wir selbstverständlich auch unsere Fotos aufgestellt und freuen uns auf unsere Geliebten.

In Mexico City findet seit dem Film James Bond auch ein Umzug statt – allerdings eine Woche vor dem eigentlichen Dia de los muertos. Wir haben gedacht dieser gehört zur Tradition. Dem ist leider nicht so. Die Leute fanden den Gedanken an einen Umzug nach dem Vorbild des James Bond Filmes ganz nett. Unterdessen ist der Umzug Tradition 😊.

Wir haben es tatsächlich geschafft und sind in Coyoacan. Aufgrund des Feiertages ist hier die Hölle los und von den schönen Gebäude sehen wir nicht allzu viel. Ganz Mexico City scheint den Tag hier zu feiern. Es hat uns fast ein bisschen zu viele Leute. Trotzdem ist es schön, einen weiteren traditionell mit der Familie zu verbringen. Zusätzlich treffen wir noch Rodrigo – ein Kollege von Pablo, der vor acht Jahren währen Pablos Austauschjahres bei uns die Weihnachten verbracht hat.





Bevor wir Mexiko City wieder verlassen, wird Ramon nochmals gründlich gewaschen. Am Abend gibt es noch ein gemütliches Familienessen zusammen mit Pablos Eltern, Grosseltern sowie Gotti und Götti. Nach 10 Tagen sagen wir dann endgültig Goodbye.


In Cholula treffen wir wieder auf Andrea und Michael. Wir übernachten in einem Camping inmitten in der kleinen Stadt.

Das ist toll, da wir so alles zu Fuss besichtigen können. Nach Puebla fahren wir mit dem Uber.


Der Grossvater von Pablo hat uns die Bibliothek von Puebla empfohlen. In der Bibliothek sollen über 40 Tausend alte Bücher gelagert sein. Der einzige Unterschied zur Stiftsbibliothek in St. Gallen ist wohl, dass die Bücher in Spanisch geschrieben sind und der Boden aus Stein. Aber sonst kann die Bibliothek locker mit St. Gallen mithalten.

Im Untergeschoss findet noch ein Klassisches Konzert für Jedermann statt. Da die Männer weniger interessiert sind, bleiben wir nicht so lange 😊 Den Frauen gefällt es.

Unser nächster Schlafplatz befindet sich auf einer Passhöhe auf 3700 M.ü.M zwischen den Vulkanen Iztaccihatl und Popocatépetl. Andrea und Michael müssen noch einkaufen deshalb fahren wir schon mal voraus. Oben angekommen wollen wir uns im Visitor Center über Wanderungen auf die Vulkane informieren. Das Visitor Center hat leider zu. Die Polizei, die da einen mobilien Standort hat, kann uns leider nicht weiterhelfen – für die Übernachtung braucht man eine Bewilligung die man im Visitor Center kaufen kann.

Wir entschliessen uns im Internet zu prüfen ob man den Eintritt auch online zahlen kann. Da wir keine Daten mehr haben holen wir das erste Mal unser neues Spielzeug «Starlink» hervor. In diesem Moment entdecken wir, dass der ganze Kofferraum inklusive Bett alles nass ist. Nein, es ist nicht die neue Wasserpumpe die Joos installiert hat – ein nicht ganz verschlossener Wassersack hat diese Sauerei verursacht. Wir räumen alles aus und versuchen, so viel wie möglich an der Sonne zu trocknen.

Dann gönnen wir uns erst mal einen Drink. Danach lernen wir den nettesten Polizisten von Mexiko kennen. Er arbeitet das ganze Jahr in der mobilen Polizeistation und macht nebenbei auch Bergführungen. Er reist auch gerne und hat die schönsten Orte in Mexiko auf seiner Facebookseite beschrieben. Wir sind gespannt welche schönen Orte wir Mexiko durch seine Tipps noch kennenlernen werden.
