33. Woche Antigua – Acatenango

33. Woche Antigua – Acatenango

Dienstag, Dezember 19, 2023

Strecke: 580 Km - Stimmung: so schön, aber auch so streng

Wie bereits in Mexiko, kommt man auch in  Guatemala nicht gleich schnell vorwärts wie in der Schweiz. Für 300 Km benötigen wir 6.5 Stunden. Wir glauben schon fast nicht mehr daran, dass wir es rechtzeitig zum Flughafen in Guatemala City schaffen, doch als wäre es so geplant gewesen, läuft Joanna fast zeitgleich durch den Zoll und wir erreichen unser Ziel Antigua noch zu einer christlichen Zeit.

In Antigua können wir vor einem Hostel parken und die ganze Einrichtung benutzen. Das ist perfekt, denn Joanna muss noch arbeiten. Ausserdem ist es zu dritt im Bus doch etwas eng.  

Von Antigua sehen wir in den ersten zwei Tagen nicht allzu viel. Joanna arbeitet und wir lesen die Theorie für den Tauchkurs durch. Unser Plan ist nämlich die Weihnachten in Utila, auf einer Insel in Honduras zu verbringen. Da dies ein Tauchparadies ist, möchten wir tauchen lernen. Allerdings wollen wir nicht die ganzen Weihnachten Theorie büffeln – das machen wir lieber jetzt, wenn Joanna sowieso arbeitet.

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Am zwölften Dezember feiert man in Guatemala den Virgen de Guadelupe Tag. Aus diesem Grunde lassen sie den ganzen Tag Feuerwerk ab und eine Parade läuft den ganzen Tag durch die Stadt. Ziemlich speziell und traditionell.

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Im Schoggi Museum in Guatemala lernen wir wie man Schoggi macht. Dank unserer tollen Lehrerin ist dies auch super lustig und spannend.

Die Mayas haben die Schokolade entdeckt und für ihre Rituale benutzt. Aus den Schalen der Cacoa Bohnen machen sie Tee und aus den gemahlenen Bohnen einen scharfen Drink. Wir mögen die mit Cardamon und Zimt gewürzte Version mit Milch am besten. Diese wurde aber erst von den Erobern Mittelamerikas, den Spaniern, erfunden.

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Wir wollen die Vulkane Acatenango und Fuego besteigen und auch da übernachten. Uns erwarten also zwei strenge Wandertage. Leider geht es Joos nicht gut und wir sind nicht sicher, ob er überhaupt mitkommen kann. Denn seit dem Horrordurchfalltag in Mexico geht es uns gesundheitlich immer mal wieder gut, oder eben nicht so gut. Wobei Joos viel mehr leidet als Simone. Joos entscheidet, dass er sich die Vulkane auf keinen Fall entgehen lassen möchte und kommt mit. Die Meisten der Wandergruppe arrangieren einen Träger um das ganze Gepäck für zwei Tage von einem Einheimischen (im Himalaya wäre das ein Sherpa) auf den Vulkan raufschleppen zu lassen. Wir möchten es ohne Träger versuchen. Es stellt sich schnell heraus, dass das Gepäck schwer, der Aufstieg steil, das Tempo schnell und die Höhe auch nicht zu unterschätzen ist. Nach der ersten Pause engagieren wir einen Träger für den Schwersten unserer Rucksäcke. Joos hat gefühlt zehn Liter Wasser dabei und selbst der Träger findet seinen Rucksack zu schwer. Joos trägt also den leichteren Rucksack von Simone, sie trägt drei Liter Wasser in der Hand und der Träger trägt den immer noch ultraschweren Rucksack von Joos.

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Nach ungefähr vier Stunden kommen wir im Basecamp, zirka 400 Höhenmeter unterhalb des Gipfels vom Vulkan Acatenango an und können unser Gepäck in einer Hütte deponieren. Unsere Wanderung ist aber noch längst nicht beendet. Wir wollen unbedingt zum Vulkan Fuego, ein aktiver Vulkan. Zuerst geht es 300 Höhenmeter steil nach unten, dann wieder 300 Höhenmeter rauf. Danach wieder denselben Weg zurück. Oben angekommen ist die Aussicht auf den Vulkan einfach grandios.

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Leider können wir den Anblick nicht lange geniessen denn ein Gewitter zieht sehr schnell auf. Wir sind noch auf dem Rim, als es anfängt zu blitzen und regnen. Jetzt heisst es schnell loslaufen und die 300 Höhenmeter wieder runter und 300 rauf. Bis wir wieder zurück sind, sind wir patschnass und durchgefroren. Simone geht es unterdessen auch nicht so gut. Die ganze Wanderung wird sie von Blähungen und Krämpfen geplagt.

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Beim Bascamp angekommen wartet ein warmes Feuer das Essen auf uns was wir hochgetragen haben. Die Meisten gehen früh ins Bett da wir alle kaputt und durchgefroren sind. Trotz vier Schichten Kleider und einem dünnen Schlafsack friert Simone die ganze Nacht. Da sie sowieso wach ist, entscheidet sie sich die Sonnenaufgangstour zum Gipfels des Acatenangos mitzulaufen. Joos bleibt im Bett und ruht sich aus. Sein Körper ist aufgrund des Durchfalls und der Anstrengung völlig ausgelaugt. Der Aufstieg ist wieder sehr anstrengend – die Aussicht auf dem Gipfel zwar wunderschön, aber aufgrund der Kälte leider überhaupt kein Genuss. Unsere Schuhe sind immer noch nass vom Vortag und entsprechend kalt sind unsere Füsse. Von der Temperatur her muss es unter Null gewesen sein, denn der Boden ist gefroren.

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Nach einem Frühstück im Basecamp machen wir uns an den 2.5 Stündigen Abstieg. In Antigua angekommen sind wir ready fürs Bett 😊.

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