
39. Woche Gulf of Fonseca, el Tamarindo, Playas Negras (El Salvador) - Léon (Nicaragua) – Masaya Volcano - Granada
Strecke: 714 km - Stimmung: positiv, da wir positiv überrascht sind von Nicaragua
Zum empfohlenen Strand sind es etwa drei Stunden zu fahren. Wir finden in einer Bucht bei Fischern einen möglichen Schlafplatz. Simone spricht mit den Fischern und wie immer ist es kein Problem da zu schlafen. Sie zeigen uns wo wir unsere Autos parken sollen. Wie so oft haben die Männer eine andere Idee und parken etwas weiter unten damit wir nebeneinander stehen können. Relativ spät am Abend realisieren wir, dass das Meer uns aufgrund der Flut bedrohlich nah kommt. Um Mitternacht fliehen wir und finden einen neuen sicheren Schlafplatz zirka fünf Minuten entfernt.
Der Strand el Tamarindo den uns Julio empfohlen hat ist sehr gross und menschenleer. Wir parken direkt unter den Palapas und geniessen einen weiteren Beach Tag.

Ein El Salvadorianer sieht uns am Strand campen und spricht uns an, da er an diesem Strand noch nie Touristen gesehen hat. Er spricht ziemlich gut Englisch, da auch er in den 90er Jahren in die USA nach Minnesota geflüchtet ist. Gegen Abend hören wir ein Feuer dem wir am Anfang nicht viel Beachtung schenken. Doch das Feuer wird immer grösser und der Rauch dicker. Der El Salvodorianer ruft seinen Bruder an der direkt neben der Polizei wohnt. Er soll die Polizei informieren. Diese wissen aber bereits Bescheid und sagen es sei nicht weiter schlimm und in dieser Gegend normal. Sobald das Gras abgebrannt ist, wird das Feuer von alleine erlöschen. Unterdessen ist es dunkel und der Bruder steht auch bei uns. Wir haben Hunger und wollen etwas Essen. Im Dorf gibt es nur ein Restaurant und der Streetfood um die Ecke mit Pupusas soll nicht so toll sein. Die zwei Brüder kennen einen besseren Pupusa Stand und nehmen uns mit dem Auto mit.

Pupusa ist der Streetfood von El Salvador. Pupusas sind ähnlich wie die Tacos in Mexiko oder Baleadas in Honduras. Die Grösse und die Zubereitungsart variiert ein bisschen aber es sind mehr oder weniger immer Tortillas gefüllt mit etwas. Obwohl wir diese Art von Essen langsam gesehen haben, sind die Pupusas ziemlich gut.


Die El Salvadorianer laden uns zu sich nach Hause ein und wir trinken einige Bier und Rums mit ihnen. Was sie uns erzählen ist ziemlich spannend. Vor zirka vier Jahren war die Gegend sehr gefährlich. Man konnte nicht von einem Dorf ins Andere fahren da die ganze Gegend von Gangs kontrolliert wurde. Wenn man aber als normaler Bürger in Kontakt mit der Polizei kam, wurde man direkt von den Gangs umgebracht. Aus diesem Grunde ist die Polizei auch geflohen. Dank dem neuen Präsidenten ist es heute nicht mehr so. Er hat ein neues riesiges Gefängnis gebaut und alle in Gangs involvierten Personen sowie die vorherigen Präsidenten eingesperrt. Rund um das Gefängnis gibt es keinen Internetempfang. Im Radio und Fernsehen hat er verkündet, dass sobald draussen jemand umgebracht wird, das Essen im Gefängnis gestrichen wird. Offensichtlich hat es geholfen. El Salvador ist unterdessen das sicherste Land Zentralamerika. Aber wer weiss was als nächstes kommt, denn der Präsident wird nur für vier Jahre gewählt und er darf nicht für eine weitere Periode regieren. Die vier Jahre sind unterdessen abgelaufen und er hat als Übergangslösung seine Sekretärin als Präsidentin ernannt. Das Volk steht hinter ihm und sie wollen ihn unbedingt behalten.

Am Morgen windet es so fest, dass wir beschliessen den Strand zu verlassen und nach Nicaragua weiterzufahren. Um nach Nicaragua zu kommen müssen wir ein kurzes Stück durch Honduras fahren. Dieser Abschnitt soll ziemlich gefährlich sein. Kein Wunder kommen wir auf diesen 80 Km an mindestens zehn Polizei Checkpoints vorbei. Die Grenzübertritte verlaufen zwar problemlos, aber es dauert ewig. Insbesondere in Nicaragua wird das Auto gut untersucht. Sie suchen vor allem nach Drohnen und professionellen Kameras. Der Diktator hat wohl etwas zu verstecken. Wir haben Glück und es wird nicht das ganze Auto gescanned. Wir müssen nur unsere Bettwäsche und unseren Dreckig-Wäschesack durch den Scanner lassen. Selbstverständlich finden sie da nichts.


Unsere erste Nacht in Nicaragua verbringen wir ziemlich nahe an der Grenze an einem Fluss. Da die Naturstrasse am Fluss endet sind wir am nächsten Morgen ziemlich überrascht, dass die Strasse stark befahren ist. Nicht mit Autos aber mit Pferd oder Ochsen und Wagen 😊


Léon ist nach Antigua die schönste Stadt die wir bisher in Mittelamerika gesehen haben. Insbesondere der Alkohol ist in Nicaragua spottbillig. Für 8 Cocktails bezahlen wir nur 20$ 😊



Leider kann man mit einem Foto den Geruch nicht einfangen. An diesem Bach der durch Léon fliesst riecht es so streng nach faulen Eiern, dass es kaum auszuhalten ist.

Der Masaya Vulkan soll erst am Abend richtig spektakulär sein, da man das Lava erst in der Dunkelheit sieht. Deshalb stoppen wir an einem See und geniessen den Nachmittag.

Vor dem Vulkan müssen wir ziemlich lange warten bis wir endlich reinfahren dürfen. In der Schweiz wären längst alle abgefertigt aber in Zentralamerika dauert alles vier Mal so lange. Im Gegensatz zu Guatemala kann man hier mit dem Auto direkt beim Schlot parkieren. Vom Vulkan selber sind wir etwas enttäuscht. Aufgrund der Fotos haben wir viel mehr erwartet. Später erfahren wir, dass die Fotos alle vom Jahr 2018 abstammen. Unter ganz Zentralamerika soll ein grosser Lavastrom fliessen. Der ist dann im Jahr 2018 an mehreren Orten quasi übergelaufen. Der Vulkan Fuego in Gutatemala zum Beispiel hat bei diesem gewaltigen Ausbruch über 2000 Menschen das Leben gekostet. Lange Rede kurzer Sinn, man sieht im Vulkan Masaya nicht wirklich viel Lava ☹.


Granada ist eine superschöne Stadt mit viel Charme. Unserer Meinung nach toppt es gar Antigua in Guatemala. Fast jedes Haus hat einen super schönen Innenhof mit Pflanzen und Wasser. In dieser Stadt gönnen wir uns Beide einen neuen Haarschnitt und geniessen die Vibes der Stadt.




Granada befindet sich direkt an einem See mit hunderten von kleinen Inseln. Leider sind alle Inseln in Privatbesitz – wäre so schön gewesen auf einer zu übernachten. Auf der Affeninsel leben gerade mal drei Affen. Keine Ahnung wie sie es dahin geschafft haben und überleben.

Auf dem Weg zum Pazifik stoppen wir an der Laguna Apoyo. Vor rund 23’000 Jahren ist der Vulkan kollabiert und hat sich mit Regenwasser und Grundwasser gefüllt.
