
41. Woche Rivas – Puerto Soley (Costa Rica) – Tamarindo – Playa Junquillal – San José – Playa Matapalo
Strecke: 867 Km - Stimmung: Pura Vida - das Faultier motiviert zum relaxen
Da wir keinen Strom zum Duschen haben, fahren wir nach dem Surfen gleich weiter nach Rivas.

Wir übernachten auf einem bewachten Parkplatz am Hafen. Da ist es zwar sicher, aber leider auch sehr laut. Um fünf Uhr Morgens sind wir auch schon wieder wach, da die ersten Mitarbeitenden ankommen und ein ausrangierter amerikanischer Schulbus seinen Motor für gefühlte Stunden laufen lässt. Das war leider keine sehr erholsame Nacht.

In Rivas kaufen wir nochmals ein, da es in Costa Rica richtig teuer sein soll. Beim einem Baumarkt finden wir ein Multimeter – denn die Solarzellen laden die Batterie immer noch nicht. Mit dem letzten Geld von Nicaragua leisten wir uns einen Kaffee und es passt wie abgerechnet.

Dann geht’s los zur Grenze. Da es nach Costa Rica nur einen Grenzübergang gibt, hat es an der Grenze auch entsprechend viele Leute. Das witzige an der Grenze ist, dass die Ausreise aus Nicaragua drei Mal länger dauert als die Einreise nach Costa Rica. Nach dreieinhalb Stunden ist unser Auto gescannet und der Papierkram erledigt.

In Costa Rica sind wir zum Glück bereits nach 50 Minuten fertig. Ja, die Grenzübergänge sind jeweils nicht so lustig. Aber dies ist bis jetzt mit Abstand der anstrengendste Grenzübertritt. Was die Grenzbeamten von Nicaragua offensichtlich nicht wissen, ist dass man viele Sachen mit Leichtigkeit schmuggeln könnte. Da beim Scannen das Auto mit Röntgenstrahlen bestrahlt wird, hat Simone alle frischen Esswaren vor dem Scannen aus dem Auto genommen. Joos ist erst danach mit dem Auto zum scannen gefahren.

Es hätte also niemand gemerkt, wenn Simone auch noch andere Sachen aus dem Auto entfernt hätte. Obwohl sie meinen, dass sie gründlich sind, sind sie es wohl doch nicht. Allerdings ist uns sowieso nicht klar, nach was sie bei der Ausreise suchen. Was genau dürfen wir nicht aus dem Land schmuggeln? Who know's.


Nach dem ziemlich anstrengenden Grenzübertritt, fahren wir direkt an den Strand Puerto Soley. Dies ist ein wunderschöner Sandstrand mit vielen Bänken und Tischen. Es ist schön wieder einmal direkt am Strand zu übernachten. Wir sind müde und schlafen super gut.


Es gefällt uns so gut, dass wir gleich eine zweite Nacht bleiben.
Wir brauchen Wasser und das finden wir bei Walmart. In Mexiko haben wir unsere Tanks, da es so billig war, jeweils mit Agua Purificada gefüllt und dies nicht nur zum Trinken sondern auch zum Abwaschen und Duschen gebraucht. Für 20 Liter Agua Purificade bezahlt man in Costa Rica aber fast CHF 8.-. Das belastet ziemlich schnell das Portemonnaie. Da wir einen Wasserfilter eingebaut haben, tanken wir also Hahnenwasser und hoffen, dass unser Filter gut genug ist und wir davon nicht krank werden.
Der Walmart in Costa Rica bietet eine sehr viel grössere Auswahl wie zum Beispiel ein Walmart in Honduras oder Nicaragua. Leider sind auch die Preise entsprechend. 😊
Über die iOverlander App finden wir einen schönen Schlafplatz an einem Strand der an einer Offroadstrecke liegen soll. Der Strand ist zwar sehr schön, aber leider ist es nicht möglich direkt am Strand zu übernachten. Deshalb entscheiden wir uns nach Tamarindo weiterzufahren. Tamarindo ist sehr touristisch – nach unserem Geschmack zu touristisch. Die Hauptattraktion für uns ist ein Affe der uns die Zunge herausstreckt. Tamarindo ist eine Surferhochburg. Unserer Meinung nach aber nicht vergleichbar mit Popoyo – da hat Nicaragua ganz klar die Nase vorn.
Am Playa Junquillal finden wir pünktlich zum Sonnenuntergang doch noch ein schönes Übernachtungsplätzchen bei dem wir viele ziemlich gute Surfer beobachten können.

Am Abend wimmelt es von Krebsen die unsere Füsse attackieren.

Da unsere Batterie immer noch nicht via Solar auflädt, bastelt Joos zusammen mit Michael via WhatsApp an der Anlage herum. Da sie keine besseren Ideen haben, sind sie der Meinung, dass ein Gerät kaputt sein muss. Dieses bekommen wir in der Hauptstadt von Costa Rica. Gesagt getan und wir fahren für mindestens sieben Stunden in die Hauptstadt und machen einen kurzen Stop in Samara, einem weiteren Touristendörfchen.

Selbstverständlich schaffen wir es nicht bis Ladenschluss um 16:30 Uhr und wir müssen die Nacht in San José verbringen. Wir schlafen bei einem Fussballplatz und bis zwei Uhr Morgens ist es erstaunlich ruhig. Dann erwacht Simone, da ein Obdachloser um unseren Bus schleicht. Da er sich ins Gebüsch verdrückt gehen wir davon aus, dass er sein Geschäft erledigen musste. Who knows – aber etwas gruselig ist es schon um diese Nachtzeit. Um halb Sechs in der Früh werden wir ein zweites Mal geweckt. Dieses Mal aber, da um Sechs Uhr Morgens irgend eine Veranstaltung startet und wir weg müssen. Zum Glück finden wir in der Nähe des Ladens, wo wir unser Gerät kaufen möchten, einen Starbucks der bereits um sechs Uhr Morgens geöffnet ist um die Zeit bis zur Öffnung des anderen Ladens zu überbrücken. Ab und zu ein völlig überteuerter Starbuckskaffee zu trinken kann ja nicht schaden.
Ihr ahnt es sicher bereits schon, aber an dem neuen Teil hat es nicht gelegen. Wir haben ein weiteres nutzloses Ersatzteil im Gepäck und noch immer keinen Solarstrom 😊. Da uns San José nicht wirklich gefällt, fahren wir so schnell wie möglich wieder Richtung Strand. Die Autobahn von Costa Rica ist überfüllt und im Stau möchten wir nicht stehen. Also wählen wir wie immer die gut bewährte Landstrasse. Schneller geht es da nicht, dafür ist die Strecke viel schöner und spektakulärer. Wie immer führt uns unser Navi über Stock und Stein. In Costa Rica führen die Strassen einfach gerade den Berg hinauf und auf der anderen Seite wieder gerade herunter. Kurven um die Steigung etwas zu verringern gibt es irgendwie keine. Ein paar Mal sind wir wirklich nicht sicher, ob wir es bis nach oben schaffen. Ramon lässt uns zum Glück aber nie im Stich. Wenn uns die Einheimischen wieder ganz komisch anschauen wissen wir, dass wir wieder in eine Sackgasse gefahren sind. Hier beispielsweise ist die Strasse einfach weg und wir stehen an einem zirka 10 m hohem Abgrund.

In Costa Rica wollen wir nochmals surfen. Eine Bekannte vermittelt uns eine Surfschule bei der man Surfbretter mieten kann und das Surfen für Anfänger toll und nicht so überfüllt sein soll. Die Matapalo Beach und die Pura Vida Surfschule finden wir auf Google Maps. Der Strand ist wunderschön, hat viele Wellen und erstaunlicherweise keine Surfer. Hmmmm, das ist jetzt doch etwas komisch. Die Surfschule finden wir zwar auf Google Maps, aber nicht am Strand. Naja, wir sind an der falschen Matapalo Beach – in Costa Rica gibt es drei davon 😊. Macht nichts, denn schön ist es trotzdem. Zudem hat der Strand drei hauseigene Faultiere. 😊

