45. Woche Cartagena de India

Cartagena de India, was für ein Unterschied zu Bogotá – die warme Luft die uns entgegenkommt wenn wir aus dem Flugzeug steigen, erschlägt uns fast. Unser AirBnB liegt in einem ruhigen Wohngebiet in Manga. So ruhig wie hier, ist es aber nicht in ganz Cartagena.

Vorgenommen haben wir es uns schon oft, aber jetzt, da wir sowieso in Cartagena auf unser Auto warten müssen, möchten wir die Zeit nutzen und in einer Schule Spanisch lernen. Dazu gibt es per Videocall erst mal einen mündlichen Einstufungstest, den wir Beide einzeln mit Maria absolvieren. Nach einer Viertelstunde Smalltalk haben wir keine Ahnung in welches Niveau wir eingestuft werden. Irgendwo zwischen Anfänger und Anfänger 😊. Viel können wir leider immer noch nicht, aber das soll sich jetzt ja hoffentlich ändern.

Von unserem AirBnB in den Stadtteil Getsemani, wo wir zur Schule gehen, brauchen wir zu Fuss etwa eine halbe Stunde. Obwohl wir bereits um 7.30 Uhr Morgens loslaufen sind wir bereits nach 5 Minuten verschwitzt. Nicht nur die Hitze macht uns zu schaffen, noch schlimmer ist eigentlich die Feuchtigkeit (und wir sagen das in der Trockenzeit). Wenn es um diese Uhrzeit schon warm, ist kann es am Nachmittag nur noch schlimmer werden 😊. Die Schulzimmer sind Gott sei Dank klimatisiert.

Wir sind zu siebt in der Klasse – drei Stunden Grammatik bei Maria und eine Stunde Konversation mit Gabriela. In der Schule verstehen wir fast alles denn die Lehrer sprechen super langsam. Das ist in der realen Welt leider gar nicht so. In Kolumbien sprechen sie unserer Meinung nach, im Vergleich zu anderen Ländern in Zentral Amerika, eher langsam – oder unser Spanisch ist wirklich besser und wir haben nur das Gefühl es ist langsamer.

Am Nachmittag organisiert die Schule jeweils Aktivitäten an denen man teilnehmen kann. Am ersten Tag sind wir zu einem kolumbianischen Essen eingeladen. Dieses besteht aus gegrillten Fisch, Kokosreis, Patacones und Salat. Insbesondere der Fisch und der Kokosreis hat uns sehr gut geschmeckt. Den Kokosreis kochen wir im Kochkurs gleich selber. Wer bei Kokosreis weissen Reis mit Kokosstücken erwartet, liegt ganz falsch. Kokosreis hat eine braune Farbe da die Kokosmilch so lange gekocht wird bis diese caramelisiert und braun ist. Erst danach wird der Reis in dieser Masse sowie weiterer Kokosmilch gekocht.

Joos muss den Kochkurs sowie die Tanzklasse leider auslassen da er beim Notar ein Dokument beglaubigen lassen muss, damit wir Ramon, wenn er dann in Cartagena ankommt, abholen können. Joos ist gar nicht traurig darüber da die Tanzklasse auf dem Dach stattfindet und es draussen sehr heiss ist.

Am Mojito Miercoles (Mittwoch) treffen sich alle Schüler auf der Strasse zum Mojito Abend. Das ist jeweils ganz lustig, insbesondere da der Mojito sehr sehr billig ist und es von Stunde zu Stunde lustiger wird.

Am nächsten Morgen sind im Unterricht alle ziemlich müde. Die Lehrer sind sich dies zum Glück gewohnt 😉.

Kulinarisch gibt es in Cartagena einiges zu entdecken. Allerdings schmeckt nicht alles gleich gut. Zum Glück können wir in der Schule einige Häppchen probieren. Arepas (die Kolumbianische Art von Taco mit Käse gefüllt) und Carimanolas (Yuca mit Käse oder Fleisch gefüllt) mögen wir wirklich sehr. Chorizo und bollo de Mazorca (vergleichbar mit Polentabällchen) mögen wir dafür umso weniger.

Da es immer so heiss ist, chillen wir etwas im Zimmer und geniessen die Klimaanlage. Am Nachmittag raffen wir uns dann doch auf und nehmen an einer geführten Tour durch Cartagena teil. Die Stadt heisst Cartagena de India um diese von Cartagena in Spanien zu unterscheiden. Die Entdecker haben ja geglaubt sie seien in Indien gelandet. Cartagena ist sehr farbig und hat viel zu bieten. Während der Kolonialzeit haben hier insbesondere die reichen Spanier gewohnt.

Uns gefällt das Quartier Getsemani der Arbeiterklasse am besten.

In Getsemani wird in den Strassen jeden Tag fleissig gespielt. 

Erkennt ihr sie auf dem Bild wieder?

Anhand der Türknaufe sieht man welchen Beruf der Bewohner hatte. Alligator = Regierung, Löwe = Militär usw.