
46. Woche Cartagena de India
Strecke: 0 Km - Stimmung: yes, wir haben wieder Strom
In Cartagena finden wir eine super Cevicheria. Gemäss eines Starkochs (Anthony Bourdain) aus Amerika soll man da die Beste Ceviche essen. Offensichtlich hat sich das herumgesprochen und das Restaurant ist super voll. Richard, ein Koch aus New York gesellt sich zu uns - die Ceviche ist wirklich ganz gut. Da wir alle in die gleiche Spanisch Schule gehen unterhalten wir uns während des ganzen Essens konsequent auf Spanisch. Wir sind richtig stolz auf uns.

Was für ein Zufall! Unsere Containerbuddies haben, ohne Absprache, genau dasselbe Airbnb gebucht 😊. Darüber freuen wir uns natürlich sehr. Da wir ja schon fast zu den Locals gehören, zeigen wir ihnen etwas die Stadt.
Im Park sehen wir ein Faultier mit Baby - leider ist es sehr schwierig ein gutes Foto zu machen. Aber etwas sehen kann das das Baby schon.

Bei unserer Lieblingstienda, die aus herumliegendem Holz gebaut wurde, trinken wir ein Bier für 55 Rappen (es bleibt natürlich nicht bei einem Bier;) ). Es ist richtig Kolumbianisch ein Bier im Laden zu kaufen und dieses auf Holzbänken, Plastikstühlen oder auf der Bordsteinkante zu trinken. Nos gustas. Geflickt wird die Tienda übrigens auch sehr unkonventionell aus weiteren alten Holzlatten.



Eigentlich haben wir gedacht, dass wir am Montag Ramon am Hafen abholen können. Leider falsch gedacht. Joos darf ihn aus dem Container fahren und das war es dann schon. Für diese Aktion verpasst er einen ganzen Schulmorgen. Schade, denn unsere Klasse hat sich von sieben Schülern auf drei verkleinert. Das heisst ohne Joos sind Simone und Will aus Washington eigentlich nur zu zweit. Endlich geht die Stunde etwas schneller vorwärts – in der zweiten Woche profitieren wir definitiv mehr.




In Cartagena wird überall auf der Strasse billigen Schmuck verkauft. Alle behaupten, dass sie diesen selber herstellen. Das Meiste allerdings kommt wie immer von China. In der Schule stellen wir unseren Schmuck gleich selber her. Joos macht sogar ein Halsketteli ganz ungewohnt farbig.

Kurz vor unserer Kochstunde erhalten wir von Ana, sie sollte die Einfuhr unserer Autos erledigen, eine Whatsapp, dass wir in 30 Minuten am Hafen sein sollen. Wir gehen davon aus, dass wir nun endlich das Auto abholen können. Selbstverständlich nicht, wäre ja zu schön gewesen. Joos muss nur für eine Unterschrift antraben. Ja, sowas ist nur in Südamerika möglich.
Wie schon letzte Woche nimmt Simone alleine am Kochkurs teil. Diese Woche kochen wir Patacones con hogao. Diese schmecken eigentlich ähnlich wie Rösti einfach aus Kochbananen und sind mit gedünsteten Zwiebeln und Tomaten sowie einem Stück Käse garniert. Mega fein.


Hoffentlich der letzte Anlauf aber heute können wir endlich das Auto abholen. Wieder muss bei Ana etwas Papierkram erledigt werden und dann kann Ramon am Hafen abgeholt werden. Endlich steht unser Auto im AirBnB. Wir sind froh, dass jetzt der ganze Papierkram erledigt ist. Simone ist mal wieder alleine in der Schule. Da wir ohne Joos aktuell nur zu zweit in der Klasse sind verlängern wir spontan die Pause und holen uns einen Kaffee Juan Valdez. (Will, Maria, Simone)

Am Abend gönnen wir uns in der Restaurantkette Crêpes und Waffels eine feine Crêpe und geniessen die Aussicht.

Es ist kaum zu glauben aber Ana meldet sich wieder. Sie hat einen Fehler gefunden auf den wir sie aber hingewiesen haben und in diesem Moment nicht wichtig war, den sie korrigieren möchte. Wie selbstverständlich sollen wir sie in einer halben Stunde in der Stadt treffen. Da wir unser Auto bereits haben und alles bezahlt ist, sind endlich wir am längeren Hebel. Jetzt soll sie mal bei uns antraben und zwar am nächsten Morgen vor unserer Spanisch Lektion.
Zur Feier des Tages gönnen wir uns am Mojito Miercoles ein zwei Mojitos 😊.

Der Blonde ist übrigens Shakiro und tanzt jeweils wie wild in den Strassen von Cartagena.

In Colombia gibt es unheimlich viele Früchte. Manche sind super fein und Andere, na ja. Viele der Früchte kennen wir in Europa nicht und muss man einfach mal probiert haben. In der Schule haben wir die Möglichkeit dazu einige Früchte zu probieren.
Granadilla: Sieht von aussen aus wie eine Maracuya. Von innen unterscheidet sie sich nur durch die weissen Kernen von einer Maracuya. Im Gegensatz zu einer Maracuya ist die Frucht sehr süss und überhaupt nicht säuerlich.

Cireula: Sieht aus wie eine helle kleine Pflaume oder eine Mirabelle. Schmeckt wie eine Mischung einer Pflaume und einer Mirabelle.

Zapote: Das Fruchtfleisch ist ganz dunkelrot und sehr weich – hat eine Konsistenz einer Avocado. Wie die Frucht schmeckt ist schwierig zu beschreiben – süss und sehr ungewohnt. Würden wir so nicht essen. In einem Milkshake soll es nicht ganz so gewöhnungsbedürftig sein.

Nispero: Die Frucht ist sehr süss und erinnert von der Konsistenz und von der Farbe etwas an eine Süsskartoffel. Andere sagen an eine Williamsbirne. Sehr speziell, aber auch sehr fein. Würde Simone wieder essen.

Lulo: Eher säuerliche Frucht und etwas zu vergleichen mit einer sehr säuerlichen Kiwi. Die Früchte werden vor allem zu Säften verarbeitet. Im Abgang riecht es irgendwie nach Apfel. Im Bild unten: rechts oben - innen grünlich mit oranger Schale.

Tomate de Arbol: Schmeckt mit Milch oder mit Wasser als Saft ganz gut. Süss, sauer mit Tomatennachgeschmack. So einfach zum Essen etwas gewöhnungsbedürftig. Im Bild oben: ganz orange Frucht.
Mangostino: Ziemlich süss - Konsistenz und Geschmack wie säuerliche Litschi. Im Bild oben: weisse Frucht.
Pitahaya: Ist die gelbe Variante der Dragon Fruit. Die Schale ist gelb und das Fruchtfleisch gelb. Sie schmeckt viel süsser wie die rötliche Variante der Dragon Fruit.

Währenddessen Simone fleissig Früchte probiert, fährt Joos wieder einmal in die Garage. Dieses Mal ist die Feder unseres Bettes kaputt. Seit Costa Rica können wir unser Bett nicht mehr richtig aufklappen. Neue Federn in Europa zu bestellen ist leider viel zu teuer wegen des Versands. Da das Paket über ein Meter lang ist müssten wir nur für den Versand mehr wie CHF 400.- bezahlen. Hoffentlich können uns die Kolumbianer etwas basteln. Erfinderisch sind sie hier ja. Was nicht passt wird normalerweise passend gemacht. Wir haben Glück, die kolumbianischen Federn sind zwar etwas kleiner aber unser Bett lässt sich jetzt wieder hochklappen und bleibt auch oben.

Cartagena ist sehr farbig und es ist immer etwas los. In dieser Stadt wird es einem bestimmt nie langweilig.

Heute ist unser letzter Tag in der Schule. Eigentlich sehr schade, denn unser Spanisch ist noch lange nicht so gut wir wir es gerne hätten. Die Lehrer in der Schule verstehen wir unterdessen sehr gut. In der realen Welt wird leider viel viel schneller gesprochen. Das fühlt sich etwa so an wie wenn du auf WhatsApp die Geschwindigkeit der Benachrichtigungen auf die zwei Fache Geschwindigkeit einstellst.
In ganz Cartagena gibt es heute kein Wasser. Das ist eine kleine grössere Herausforderung. In der Hitze ist jeder Tropfen Wasser wertvoll. Noch wertvoller wird es, wenn du merkst, dass du schwitzige Hände hast und diese nicht waschen kannst. Wenn du realisierst, dass du die Spülung im Bad nicht betätigen kannst und in einem AirBnB mit Gemeinschaftsbad wohnst. Wenn du entdeckst, dass auch der Wassertank des Restaurants in dem du isst bereits um 8 Uhr Abends leer ist und du deine Hände nicht mehr waschen kannst. Die Köche wohl auch nicht. Wenn du nach Hause kommst und das Wasser aus deiner Pet Flasche noch knapp zum Zähneputzen reicht.
Weshalb gibt es in Cartagena kein Wasser? So genau wissen wir das nicht. Gemäss AirBnB wegen Bauarbeiten. Gemäss Aussagen von Einheimischen wegen irgend welchen Korrupten Leuten. Wir hoffen, dass das Wasser bald wieder angestellt wird.
Für uns war es heute der letzte Tag in der Schule. Da noch einige Andere weiterziehen gönnen wir uns zum Abschied beim Italiener feine Pasta.

Übrigens, ein Solar Panel funktioniert wieder. Ein Kolumbianer hat herausgefunden, dass ein Solarregler kaputt ist und dieser ausgewechselt werden muss. Bei dieser Hitze sind wir froh, dass zumindest ein Solar Panel wieder einsetzbar ist.