50. Woche Medellín – Guatapé – Jardín – Filandia

50. Woche Medellín – Guatapé – Jardín – Filandia

Sonntag, April 14, 2024

Strecke: 568 km - Stimmung: Top! Besuch aus der Heimat und das Strommanagement von Ramon ist wieder hergestellt. ;)

Am Sonntagmorgen gönnen wir uns einen «Znüni» in einer Schweizer Bäckerei (Bread Factory). Wir haben uns einen Zopf erhofft, finden aber auf der Karte leider keinen. Das Znüni sieht aber sehr lecker aus und schmeckt auch sehr gut.

In Poblado ist eine Hauptstrasse komplett für Autofahrer abgesperrt. Die Kolumbianer nutzen dies zum Joggen und Velofahren. In derselben Strasse finden wir biologischen Peanutbutter für Joos.

An der Universidat EAFIT spielen wir einen normalen Uni Tag von Joanna nach. Das Unileben in Kolumbien ist viel entspannter wie in der Schweiz und da wir ja gar keine Prüfungen und Vorlesungen haben, ist es für uns super entspannt. Wir geniessen die Aussicht und die Hängematten im Unipark der sich etwas wie ein biologischer Garten anfühlt. Leider sehen wir keine Papageien die normalerweise auch da wohnen und der Glacestand hat auch zu. Aber chillig ist es trotzdem.

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Am Abend parkieren wir Ramón in der Wohnsiedlung in der Joanna gewohnt hat und wollen Karin mit dem öffentlichen Bus am Flughafen abholen. Leider fahren wir an den falschen Busbahnhof so dass wir aus Zeitgründen dann doch ein Uber an den Flughafen nehmen müssen. Zum Glück kommen wir fast zeitgleich am Flughafen an – phuu das war knapp.

Man könnte meinen Kolumbien, als viert grösster Kaffeeproduzent der Welt, hat eine ausgereifte Kaffeekultur. Nein, leider gar nicht. Die Kolumbianer trinken mehrheitlich nur Tinto, ein einfacher Filterkaffee der dann den ganzen Tag warmgehalten wird. Durch die Touristen kommen die Kolumbianer aber langsam auf den Geschmack. Das heisst einige Kolumbianer erlernen das Handwerk in einer Barista Schule bei der wir auch gleich teilnehmen können. Wir sind die Einzigen die nicht als Barista arbeiten oder ein Restaurant eröffnen möchten. In den zehn Stunden lernen wir aber sehr viel über die verschiedenen Zubereitungsarten von Kaffee, die verschiedenen Geschmäcker und über die Barista Kunst Herzen und Tulpen in einen Cappuccino zu zaubern. Es ist leider gar nicht so einfach und wir schätzen es jetzt umso mehr wenn wir einen schönen Cappuccino erhalten.

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Comuna 13 ist ein Must see in Medellín und galt in den 80er bis 90er Jahren mit 400 Morden auf 100'000 Einwohner weltweit als eines der gefährlichsten Viertel in der gefährlichsten Stadt. Mit dem Terrorregime von Drogenkönig Pablo Escobar tobte in ganz Kolumbien, aber insbesondere in Medellín, ein Bürgerkrieg zwischen Sicherheitskräften, rechten Paramilitärs und der linken FARC- Guerilla. Mit der Operation Orion wurden in der Comuna 13  die Guerillas zerschlagen. Leider mussten auch sehr viele Zivilisten ihr Leben lassen. Nach 2002 wurde viel in die Favela investiert und der Stadtteil durch soziale Projekte und die Resozialisierung und Wiedereingliederung ehemaliger Kämper aufgewertet. Die Rolltreppen verbessern die Mobilität des gesamten Stadtteils. Die Bewohner der Comuna 13 missen die blutige Zeit überhaupt nicht und sind froh, dass durch die Stadtführungen weitere Arbeitsplätze geschaffen und dadurch die Sicherheit der Comuna gefördert wird.

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Guatapé soll eines der schönsten Dörfer der Welt sein. Wie so jedes Dörfchen in Kolumbien 😊Der Stausee neben Guatapé ist aufgrund der Stromproduktion aktuell ziemlich leer und soll erst in zwei Monaten wieder gefüllt werden. Bis dann sind wir leider schon längst weg. Nun ja, da es aktuell kein Wasser gibt wird es nichts mit Baden und wir bestaunen nur das herzige Dörfchen.

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Direkt neben Guatapé liegt der Piedra del peñol. Von diesem Stein sieht man über den gesamten Stausee. Nach fast 700 Treppenstufen hat man es geschafft und kann die Aussicht geniessen. Da wir früh ankommen und es am Morgen ziemlich regnet sind wir die Ersten auf dem Stein. Sobald wir losfahren kommen die Touristen in Scharen.

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Auf dem Weg nach Jardín stoppen wir im Restaurant Cocorolló. Der Landlord von Maja hat uns dieses Restaurant empfohlen. Blutwurst (Morcilla)soll da super fein sein. Simone probiert diese selbstverständlich aber zur Sicherheit bestellt sie noch etwas anders. Die Wurst ist aber erstaunlich gut und nicht vergleichbar mit einer Blutwurst aus der Schweiz.

In Jardín übernachten wir bei einem Hostel und treffen auf Luzerner die wir bereits in Antigua in Guatemala zusammen mit Joanna getroffen haben. Lustig, wir haben wieder Besuch. Offensichtlich waren wir auch zur gleichen Zeit auf der Insel Utila. Da haben wir uns aber nicht gesehen.

In Jardín degustieren wir in einem Laden Kaffee – nach dem Barista Kurs sind wir ja geübt. Da uns der Barista einen tollen Espresso und einen gratis Cappuccino herzaubert, kaufen wir ihm auch etwas Kaffee ab.

Joos kümmert sich um unser Solarsystem – er muss die Teile nur noch einbauen die uns Karin von der Schweiz mitgenommen hat. Dazu ist er am liebsten alleine.

Auch gut, dann haben Karin und Simone Zeit für einen Ausritt. Zusammen mit Gabriel, dem Besitzer der Pferde reiten wir erst zu einem Wasserfall (Cascada)

und dann zu zwei unterschiedlichen Aussichtspunkten (Miradors).

Leider sind die Pferde sehr auf Touristen ausgerichtet und sie lassen sich nicht wirklich reiten. Simone hat jedenfalls keine Chance Karins Pferd zu überholen. Die Hackordnung scheint ziemlich klar zu sein. Dann geht Karins Pferd plötzlich ab und galoppiert den Hang hinauf. So kommt doch noch endlich etwas Bewegung in den Ritt.

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In der Nähe von Filandia führt ein französisches Pärchen eine Finca. Wenn man nett fragt darf man da gratis übernachten wenn man etwas konsumiert. Wir bereuen es keine Sekunde. Der selbstgemachte französische Käse und die Charcuterie verlaufen einfach so auf unseren Zungen. Soooooo gut. Wie haben wir das vermisst.

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