52. Woche Silvia – Popayan – San Agustín

52. Woche Silvia – Popayan – San Agustín

Donnerstag, Mai 2, 2024

Strecke: 520 Km - Stimmung: schön wieder neue Overlander kennenzulernen

Auf dem Weg von Palmira nach Silvia werden wir seit langem wieder einmal von der Polizei angehalten. Wir vermuten, dass die kolumbianische Polizei uns eher aus «Gwunder» wie aus einem anderen Grund anhalten. Nach einem kurzen Schwatz und einem Erinnerungsfoto können wir auch schon wieder weiterfahren.

In Silvia übernachten wir auf dem Camping Bonanza. Dieser wird von ehemaligen marokkanischen Reisenden geführt. Wir werden auch gleich sehr warm von Kika und Anouar empfangen. Aufgrund der Regenzeit und der Höhe ist es eher kalt und das Cheminée Feuer wärmt alle Campingbesucher.

Eigentlich wollten wir nach den sehr vielen Erlebnissen der letzten Woche, erstmal eine Pause einlegen und uns ausruhen. In Silvia findet aber einmal wöchentlich ein Markt statt den wir uns selbstverständlich nicht entgehen lassen wollen - Kika fährt und wir sind eine ganz lustige Truppe.

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Wir und die anderen Campingbesucher sind fast die einzigen Touristen im Dorf. Das macht den Markt nochmals authentischer. In der näheren Umgebung wohnen sieben verschiedene indigene Völker die alle ihre Waren am Markt anpreisen. Ihre traditionelle Kleidung tragen sie übrigens immer – diese haben sie nicht für uns Touristen angezogen. Wir decken uns auch fleissig mit Früchten und Gemüse ein. Vieles schmeckt hier aufgrund des Klimas einfach besser wie in der Schweiz.

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Bei einem kolumbianischen Schamanen kaufen wir uns alle ein Glücksband. Bevor uns der Schamane das Glücksband (Azabache) umbindet, tunkt er es in eine Tamarinden Alkoholmischung, nimmt einen Schluck oder zwei davon und murmelt etwas – jetzt sollten wir die nächste Zeit Glück haben.

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Der nächste Tag in Silvia wird wieder ein Waschtag. Diesmal wird vor allem Ramón von innen gesäubert. Die Sitze werden mal wieder ausgebaut und der untere Teil des Sitzüberzuges gewaschen. Beim der Sitzlehne haben wir leider noch nicht herausgefunden wie wir den Sitzüberzug abziehen können. Sobald wir mal mehr Zeit haben (es regnet aktuell viel und solche Übungen sind nur in einem kurzen Zeitfenster möglich) werden wir auch diese waschen können. Unter dem Überzug des Sitzteils hat sich auch ganz viel Sand von Zentralamerika angesammelt. Vielerorts ist es ja verboten Sand mitzunehmen. Das ist also das perfekte Schmuggelversteck 😊.

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Seht ihr den Unterschied? Unten gewaschen, oben nicht. 

Anouar ist bekannt für seine Tajine – das möchten wir unbedingt probieren und bestellen eine Lamm Gemüse Tajine. Wie von den anderen Campern versprochen, ist die Tajine sensationell. Da uns Anouar von seiner Pastamaschine erzählt, wird der nächste Abend zum Pasta Abend.

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Das Grundstück des Camping Bonanza hat einst dem Cali Kartell Boss Gilberto Rodriguez Orejuela gehört und soll insbesondere für Partys genutzt worden sein. Ausserdem haben er und sein Sohn auf der Strasse die zum Grundstück führt, jeweils ihre Autorennen ausgeführt. Dabei haben sie eines Tages einen Nachbarn und seinen Sohn totgefahren. Als Entschuldigung soll er das ganze Grundstück der verbliebenen Familie überschrieben haben. Die Familie hat nur einen kleinen Teil des Grundstücks genutzt und das Haupthaus wurde nur von vielen Fledermäuse bewohnt und ist in der langen Zeit ziemlich verfallen. Da die Familie Geld brauchte haben sie das Grundstück an Kika und Anouar verkauft die vieles renoviert haben. Bei den Renovationsarbeiten wurde sogar ein Fluchttunnel gefunden. Da die Partys in den 70er Jahren wild und teils bis zum Todschlag ausarteten, wurde der Tunnel verschüttet. Das Risiko menschliche Überreste zu finden war ihnen zu gross.

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Popayan soll eine der schönsten Städte Kolumbiens sein. Allerdings streiten alle Städte um diesen Titel 😊. Wir finden die Stadt ganz schön, aber da Silvia noch so ursprünglich ist gefällt es uns da doch etwas besser.

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Mit den Schweizern Paddy und Mimi fahren wir weiter in Richtung San Antonio. Die Strasse ist ziemlich holprig und löcherig und mit ihrem grossen Mercedes Sprinter hüpfen sie von Loch zu Loch. Da haben wir es deutlich komfortabler. Obwohl es viel regnet ist es landschaftlich wunderschön. Kurz vor San Antonio sehen wir sogar einen Regenbogen.

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