61. Woche: Quito – Cotopaxi – Galápagos

61. Woche: Quito – Cotopaxi – Galápagos

Donnerstag, Juli 11, 2024

Strecke: 212 Km - Stimmung: Berge und Meer, was gibt es Schöneres

Nach der langen Rückreise von der Schweiz nach Quito müssen wir uns erst mal etwas erholen. Zum Glück dürfen wir noch etwas länger bei Karina und Rafa im Garten campen. Zum Schweizer Brunch im Casa Rafa sagen wir selbstverständlich nicht nein. Was gibt es gemütlicheres sich einfach hinzusetzen und geniessen. Dafür helfen wir am Nachmittag etwas beim Abtrocknen des Bestecks für gefühlt 1000 Leute. 

Für die Wanderung zum Gipfel des Cotopaxi 5'890 müM, dem zweit höchsten aktiven Vulkan der Welt,  benötigt man einen Bergführer und man muss sich entsprechend akklimatisieren. Diese Zeit haben wir leider nicht mehr da wir Ecuador in fünf Wochen verlassen müssen. Mit dem Auto kann man  bis auf 4'600 müM rauffahren und bis zum Refugio auf 4'800m hoch laufen. Das wollen wir sicher und ohne Akklimatisierung versuchen. Schon von weitem sieht der Vulkan einfach wunderschön aus. 

Während wir durch die schöne Landschaft fahren treffen wir auf einen ausserordentlich neugierigen Lobo de páramo (Moorwolf). Zu unserem Glück posiert er offensichtlich gerne für ein Foto. Leider wurde er wohl in der Vergangenheit gefüttert, ansonsten wäre er wohl kaum so zutraulich. 

Wettermässig haben wir einen super Tag erwischt, denn der Cotopaxi ist fast immer in Wolken eingehüllt. Heute ist die Sicht mehr oder weniger frei und die Wolken sind nur drum herum.

Ohne Führer darf man eigentlich nur bis zum Refugio auf 4'800 müM laufen. Doch da auch alle Ecuadorianer die Schilder ignorieren machen wir ihnen das nach. Auf 5'000 müM waren wir nämlich noch nie :-)

Hmmm, der Gletscher ist gar nicht mehr so weit weg, wenn wir schon mal hier sind, können wir ohne Guide sicher bis zum Gletscher laufen. Oder was hättet ihr gemacht?

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Auf 5'184m geht es dann definitiv nicht mehr weiter. Unterdessen schnauft Simone wie eine Dampflokomotive und unsere Akkus sind definitiv leer. Ohne Akklimatisierung läuft man ja eigentlich auch nicht auf über 5'000 müM hoch.

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Runter geht es definitiv schneller. Für die 3Km lange Wanderung und 500m Höhenanstieg brauchen wir fast 3 Stunden. In der Höhe wird man definitiv zur Schnecke. 

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Im Tal unten treffen wir noch auf viele Wildpferde - schade sind es keine Alpaccas, das wäre für uns noch fast spezieller gewesen.

Übernachten können wir auf einem Campingplatz für 6$ direkt im Nationalpark mit direkter Sicht auf den Cotopaxi. In der Nacht wird es aber super kalt und das sind wir uns gar nicht mehr gewohnt. Heizen funktioniert auf dieser Höhe ca. 3'800 müM auch nicht richtig. Dazu sind wir einfach zu hoch. Die Höhenkrankheit erwischt uns erst nach dem Abstieg. Joos wird ganz schön von Kopfschmerzen gequält. Simone merkt nur ganz wenig. Müde sind wir aber Beide. 

Da Galápagos teuer ist haben sich einige Reisende dagegen entschieden. Die Meinung war, dass sie ausser den riesigen Landschildkröten eigentlich alle Tiere schon irgendwo gesehen haben und Galápagos aus diesem Grunde im Vergleich zum Preis nicht so speziell sein kann. Zum Glück haben uns die Einheimischen eines Besseren belehrt – Galápagos ist Einzigartig und kann auch mit einem kleinen Budget bereist werden. Eine Schiffstour für 7’000$ ist definitiv nicht zwingend nötig. Um auf die Inseln zu kommen zahlt man aktuell noch eine Nationalpark Gebühr von 100$ und eine weitere Gebühr von 20$ pro Person. Im August sollen diese Gebühren verdoppelt werden.

Mit dem Flugzeug landen wir auf der Isla Baltra. Von dort aus geht es mit dem Bus und Fähre auf die Insel Santa Cruz nach Puerto Ayora wo wir unser AirBnB beziehen. Da bleiben wir selbstverständlich nicht lange. Mit dem Schiffstaxi fahren wir zum Playa los alemanes der nur mit dem Schiff erreichbar ist. Der Strand ist ziemlich klein. Doch schon nach kurzer Zeit entdecken wir auch ohne Schnorchel Eagle Rays. (Rochen).

Auf Galápagos muss man sicher einmal einen Brujo (Skorpionfisch) probiert haben. Diesen Fisch soll es nur auf den Galápagos Inseln geben. Ob das stimmt, keine Ahnung. Auf jeden Fall schmeckt er ziemlich gut.

Die Playa Tortuga Bay liegt in einem Naturschutzgebiet – wie so fast alles auf Galápagos. Um den Strand zu erreichen läuft man zirka zweieinhalb Kilometer. Dann erreicht man erstmal einen super grossen breiten menschenleeren Sandstrand zum Surfen. Zum Baden ist es aufgrund der starken Strömungen und Wellen leider ungeeignet.

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Läuft man noch weiter, kommt man an eine etwas kleineren Bucht. Unser erster Gedanke: dieser Strand gefällt uns gar nicht, es hat uns viel zu viele Leute. Jetzt wo wir aber schon so weit gelaufen sind möchten wir uns doch schnell im Wasser erfrischen und etwas schnorcheln. Da wir gehört haben, dass das Wasser in dieser Jahreszeit  aufgrund des Humboldtstroms sehr kalt ist, haben wir uns vorsorglich im Dorf einen Shorty gemietet. Phuuu, das Wasser ist selbst mit Neopren eisig kalt. Fische sehen wir erstmals keine und wir sind noch mehr enttäuscht.

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Im Wasser treffen wir auf einen Belgier der am Rande der Bucht Riff Haie entdeckt hat. Diese will er uns zeigen. Mindestens zehn Haie liegen schlafend auf dem Meeresboden. Sobald sich einer bewegt und umher schwimmt erschrecken wir. Die Viecher sind mindestens zwei Meter lang, also grösser wie wir selbst. Da wir noch keine Erfahrungen mit Haien gemacht haben, wissen wir nicht wie gross deren Appetit auf Menschen ist. Also schwimmen wir lieber etwas weiter weg und halten uns etwas auf Distanz.

Etwas später treffen wir beim Schnorcheln auf riesige Wasserschildkröten die ganz gechillt im Meer herumschwimmen und sich von uns überhaupt nicht stören lassen. Den Schildkröten könnten wir stundenlang zuschauen. Sie haben beim Schwimmen etwas Majestätisches. Der Boden ist mit etwas Moosähnlichem bewachsen den die Schildkröten genüsslich abgrasen.

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Allzulange hält man es im Wasser allerdings auch mit Neopren nicht aus. Bald müssen wir uns am Strand etwas aufwärmen der sich übrigens wieder etwas geleert hat. Im Seichten Wasser schwimmt dann auch ein Baby Hammerhai. Jööö, der ist herzig und mit seinen zirka 50 cm Länge sicher noch gar nicht gefährlich.

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