63. Woche Quito – Papallacta – Quito – Laguna de Quilotoa

63. Woche Quito – Papallacta – Quito – Laguna de Quilotoa

Sonntag, Juli 21, 2024

Strecke: 410 Km - Stimmung: Ready für das Festland

Leider sind unsere zehn Tage auf Galápagos schon vorüber und am Montag bleibt nur noch der Rückflug nach Quito. Ramón wartet immer noch geduldig bei Karina und ihrer Familie – die sind allerdings bei unserer Rückkehr im Kino und ihr Haus ist geschlossen. Da wir noch nicht eingekauft haben, essen wir unsere Ramensuppe, die wir bereits seit Guatemala mitschleppen und schlafen mal wieder richtig gut in unserem eigenen Bett. 

Unsere Stossdämpfer aus der Schweiz sind in Quito angekommen. Juhui, dieses Mal hat es geklappt. Eingebaut werden diese bei der Garage unseres Vertrauens in Quito 😉. Das geht zum Glück ziemlich schnell.

Dominik, ein Freund von Karina und Rafa fährt über den Sommer jeweils zum Arbeiten in die Schweiz. Zum Abschied wünscht er sich einen Aufenthalt in den Thermalquellen in Papallacta. Da wir in den letzten Tagen auf Galápagos beim Baden eher gefroren haben, freuen wir uns sehr über die heissen Thermalquellen und begleiten die Familie gerne. Die Thermalquellen liegen mitten in den Bergen (Anden) am Rande des Oriente (Amazonas). Das Wetter ist ziemlich verhangen und am Abend zieht dicker Nebel auf.

Zum Baden in den heissen Quellen perfekt, ein bisschen Nieselregen schadet gar nicht. Aber eigentlich Schade, da wir die schöne Umgebung gar nicht sehen. Offensichtlich ist das aber ganz normal, Dominik hat den schneebedeckten Vulkan Antisana in den 20 Jahren erst einmal gesehen. Das wäre ja wie ein 6-er im Lotto, wenn es bei uns anders wäre.

Die Zeit in Quito nutzen wir noch um unsere Zähne beim Zahnarzt wieder richtig reinigen zu lassen. In Quito leben viele ausgewanderte Deutsche, so auch der Zahnarzt unserer Zahnarztpraxis. Seine Frau aus Quito ist auch Zahnärztin und behandelt unsere Zähne. Obwohl unser Spanisch schon etwas besser wie auch schon ist, sind wir dennoch froh, dass unsere Zahnärztin Deutsch spricht.

Nach einer superschönen und entspannten Zeit im Casa de Rafa, geht es für uns wieder weiter. Mal schauen ob wir uns wieder an das richtige Campingleben gewöhnen können. In den letzten sieben Wochen wohnten wir ja entweder bei unserer Familie, bei Freunden oder in AirBnBs.

Die Laguna de Quilotoa wird unser erstes Ziel. Unser Campingplatz beim Centro de Turismo Shalalá ist ziemlich schwierig zu finden. Unser Navi führt uns um die halbe Lagune herum bis wir das Centro endlich finden. Das Centro gehört einer indigenen Gemeinschaft und enthält ein Restaurant, einen Marktplatz, einen Stellplatz für Camper sowie eine Aussichtsplattform. Wie so oft an anderen Orten erlebt, wollen sie uns beim Preis abzocken. Auf den Tickets steht USD 5.- für Camping und Aussichtsplattform. Bei uns verlangen sie pro Person USD 7.- . Ausserdem steht bei der Aussichtsplattform nochmals jemand der nochmals einen Dollar pro Person einkassieren möchte. Nicht mit uns. So viel haben wir unterdessen gelernt. Auch als Ausländer muss man nicht immer alles hinnehmen. Etwas diskutieren lohnt sich auf jeden Fall. Wir bezahlen die 5 USD die auf unseren Tickets stehen für Camping und Aussichtsplattform und sie verzichten aus Kulanz auf ihre zusätzliche Administrationsgebühr die es offiziell ja nicht gibt. Aber ja, man kann es ja mal versuchen.

Am nächsten Morgen wandern wir dann um die Lagune herum. Es ist anstrengender als gedacht. Obwohl es ziemlich flach aussieht überwinden wir auf der Wanderung fast 1000 Höhenmeter auf 10 Kilometer Weg. Da der Wanderweg einmal Rund um die Lagune führt, machen wir aus jedem Winkel ein anderes Foto der Lagune. 😊

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Auf dem Weg entdecken wir viel Kacke die teils ganze Beeren enthält. Wir gehen davon aus, dass es sich um Bärenkacke handelt. Bei den Beeren, die überall auf dem Weg wachsen, tippen wir auf Heidelbeeren. Da sie viel kleiner wie die unseren Heidelbeeren in der Schweiz sind, trauen wir uns nicht diese zu probieren. Durchfall hatten wir in Mexiko und Guatemala ja bereits genug.

Wenig später treffen wir aber auf Einheimische die genau diese Beeren pflücken und uns bestätigen, dass es wirklich Heidelbeere sind. Die Heidelbeeren sind nicht nur viel kleiner sondern auch ziemlich sauer. Unsere sind definitiv besser.

Im Dorf Quilotoa werden wir direkt von zwei Indigenen abgefangen die wieder eine Gebühr für die Lagune einkassieren wollen. Als wir erklären, dass wir diese bereits bei Shalalá bezahlt haben ist für sie alles ok. Das ist super nett, denn die Tickets haben wir nicht mitgenommen, haben ja auch nicht erwartet, dass wir nochmals zahlen müssen. Im Dorf gönnen wir uns noch einen heimischen heissen Punsch «Canelazo» aus Maracuja und Alkohol. 

Gerardo ist Sprachlehrer in Spanisch und Quechua für die etwa 500 Einwohner grosse Gemeinschaft der Indigenen in Shalalá. Er sieht unser Auto beim Centro de Turismo, ist total fasziniert und möchte unbedingt mit uns auf Sozial Media in Kontakt treten. Da wir bei der Laguna keinen Internetempfang haben, tauschen wir die Whatsapp Nummern aus und versprechen ihm, ihn auf Facebook anzufragen. Am nächsten Morgen erwartet er uns schon auf der Strasse im Dorf. Corona hat das Dorf ganz schön mitgenommen. Der Tourismus hat sich seither noch nicht erholt und im Dorf fehlt es an allem. Offensichtlich auch an Kleidung. Wir geben ihm noch ein paar alte Kleider für seine Schüler mit. Jetzt verstehen wir, weshalb sie uns in der Commune abzocken wollten. Aber Abzocke ist nicht die beste Art um den Tourismus zurück ins Dorf zu bringen. Im Vergleich: Anderswo bezahlen wir Total 7$ für Camping mit heisser Dusche. Hier bezahlen wir 10$ für Camping mit kalter Dusche und Aussichtsplattform – was in Ordnung ist. Alles in allem hätten sie aber 16$ verlangt.

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