
65. Woche Loja – Macará – Piura (Peru)
Strecke: 415 km - Stimmung: Gespannt auf das nächste Land «Peru»
In Loja wollen wir bei einem See übernachten. Aufgrund des Wochenendes hat es uns aber viel zu viele Leute. Mindestens 50 Autos tümmeln sich um den kleinen See. Deshalb fahren wir weiter zu einem Nationalpark bei dem man gratis übernachten kann. Leider sind wir zu spät und sie lassen uns um 17:00 Uhr nicht mehr in den Park rein, also fahren wir noch etwas weiter zu einer Bierbrauerei bei der wir auf dem Parkplatz übernachten können. Solche Tage hassen wir – keinen geeigneten Schlaflatz zu finden ist immer doof und irgendwie anstrengend. Dafür sind die Eigentümer der Brauerei umso netter. Es sind ausgewanderte Amerikaner in zweiter Generation. Also schon seit einer Ewigkeit in Ecuador wohnhaft. Da der Parkplatz direkt neben der Strasse liegt sind wir bereits um 05.30 Uhr wieder wach. Eine weitere Nacht an diesem Platz wollen wir uns nicht zumuten.
Der Nationalpark soll ziemlich schön sein, also versuchen wir zum zweiten Mal unser Glück. Dieses Mal sind wir viel früher dran und wir dürfen reinfahren. Bis kurz vor unserem Stellplatz ist das Wetter top. Da wo wir stehen, sind wir aber voll im Nebel. Aufgrund des starken Windes raten sie uns von der grösseren geplanten Wanderung ab. Also laufen wir am ersten Tag nur bis zum ersten Mirador. Wie vorhergesagt ist es super windig und das Wetter ändert ständig von Sonne zu Nebel. E sieht aber toll aus, wenn der Nebel vom Wind extrem schnell über die Berge zieht.


Am nächsten Morgen nach einer super ruhigen Nacht im Nationalpark, wagen wir uns doch noch auf die grössere Tour. Drei Stunden sind angegeben – viele Leute sollen dafür aber fünf Stunden brauchen. Aufgrund der Höhe sind wir nicht wirklich sicher ob wir jetzt zu der langsamen oder eher schnellen Gruppe gehören. Am Anfang spielt das Wetter noch mit. Je weiter oben wir sind, desto stärker wird der Wind und der Nebel wird auch immer dicker. An der höchsten Stelle windet es uns wirklich fast weg.

Für wenige Minuten sehen wir jeweils wieder etwas unserer Umgebung aber mehrheitlich sind wir einfach nur in dickem Nebel eingehüllt.




Für die Aussicht hat sich unseren Ausflug jetzt leider gar nicht gelohnt. Immerhin können wir sagen, wir haben uns bewegt. Ausserdem ist die Wanderung alles andere als langweilig. Zwischenzeitlich gibt es Passagen die sehr steil und nur mit Hilfe eines Seils passierbar sind.


Wir schaffen die Wanderung in 2.5 Stunden und sind danach von oben bis unten dreckig. Ein perfekter Zeitpunkt zu duschen und unsere Wäsche im Dorf waschen zu lassen.
Am See bei Loja verbringen wir wieder zwei ruhige Nächte.

Da das Wetter nicht allzu schön ist, haben wir endlich Zeit für unser Projekt, das wir vor zwei Wochen angefangen haben – Sauerteigbrot. Mit unserem ersten Versuch sind wir mässig zufrieden. So gut wie beim Bäcker ist es noch lange nicht, aber besser wie das Brot aus dem Einkaufsladen ist es auf jeden Fall.


Unsere Aufenthaltsgenehmigung für Ramón in Ecuador läuft in zwei Tagen aus deshalb machen wir uns auf Richtung Grenze nach Peru. Vor der Grenzüberquerung füllen wir aber erstmal unsere Gasflaschen für Total 5$ auf.

Direkt an der Grenze zu Peru - uns trennt nur noch ein Fluss - finden wir einen schönen Stellplatz in der nähe des Städtchens Macará.

Joos kocht uns mal wieder etwas feines. Beim Abwasch klopft es plötzlich an der Tür und ein Ecuadorianer bringt uns Früchte - wie nett ist das denn :-)

Perú soll zwar wunderschön sein, leider haben wir aber auch ganz viel Schlechtes über Perú gehört. Im Vergleich zu Colombia und Ecuador sollen die Leute unfreundlich und das Land schmutzig sein. Wir sind auf jeden Fall gespannt und lassen uns mal überraschen. Auf jeden Fall werden wir uns unser eigenes Urteil dazu bilden. Die Früchte die wir in Ecuador geschenkt gekriegt haben, wurden uns an der Grenze leider wieder weggenommen. Schade, denn Zeit zum probieren hatten wir keine.

Erstmal gehen wir es langsam an und suchen uns einen ruhigen Campingplatz mit Wifi damit wir die olympischen Spiele nicht verpassen. Eine Sim Karte mit genügend Daten haben wir in Peru noch keine bekommen. Die erste Gesellschaft konnte uns nicht registrieren und hat uns zur Konkurrenz geschickt. Die Konkurrenz konnte uns zwar registrieren, aber das Nachladen der Sim Karte ist nur via App und Kreditkarte aus Perú möglich - so haben wir nur für zwei Tage Internet. Bei diesen zwei Anbietern haben wir übrigens den ganzen Nachmittag verbracht. Die Schnellsten und nettesten sind sie nicht. In den Nachbarländern war es definitiv unkomplizierter.

Unsere Freunde Jens und Susanne, die wir bereits in Kolumbien kennengelernt haben, sind auch auf dem Platz.

Wie auch eine kolumbianische und eine argentinische Familie. Da wir angekündigt haben, dass wir am nächsten Tag abreisen, wird selbstverständlich darauf angestossen.
