66. Woche Piura – Punta Sal - Los Organos - Los Balcones – Lambayeque

66. Woche Piura – Punta Sal - Los Organos - Los Balcones – Lambayeque

Samstag, August 10, 2024

Strecke: 620 km - Stimmung: Abgesehen vom schönen Strand, hält sich unsere Begeisterung von Peru aktuell in Grenzen.

Simone zieht es wie so oft wieder ans Meer, schliesslich weiss sie ja nicht, wann sie das nächste Mal bei milden Temperaturen die Gelegenheit dazu hat. Um das Meer auch Joos schmackhaft zu machen, sucht sie einen Stellplatz der nur mit 4x4 erreichbar ist. Für solche Abendteuer ist Joos bekanntlich ja immer zu haben. Wir verabschieden unsere Freunde und die neuen Bekanntschaften beim Camping in Piura und fahren 4 Stunden bis zum Platz am Meer.

Dieser ist zum Glück paradiesisch schön, ohne die in Peru üblichen Abfallberge. Wir werden sogleich lautstark von zwei hässlichen Hunden und dem Besitzer Robbie begrüsst. Etwas zögerlich befreunden wir uns mit den Hunden. Eigentlich sind sie aber sehr lieb.

Robbie ist bekannt für seine selbstgemachten Ceviches. Die Fische holt er direkt vor der Verarbeitung aus dem Netz – es schmeckt einfach nur herrlich und riecht überhaupt nicht nach Fisch.

Am nächsten Morgen geht Joos nichts ahnend nach draussen und sieht direkt einen Buckelwal ziemlich nahe am Strand vorbeischwimmen. Joos ruft: «Honeybunny, hopp, komm nach draussen, hier hat es Wale». Wie bekannt, ist sie kein Morgenmensch und kommt entsprechend gelaunt aus dem Bus – das Ende des Satzes, dass es Wale haben soll hat sie nämlich nicht gehört. Nur komm jetzt, mach jetzt usw. Doch sobald sie die majestätischen Tiere sieht, ist sie wach und bereit für den Tag 😊. Den Rest des Tages verbringen wir mit Walbeobachten, baden, essen und Drohne fliegen.

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Simone erhält wieder mal gratis Spanisch-Lektionen von Bruna, der Nichte von Robbie. Sie wird zwei Tage lang von Bruna in Beschlag genommen. Im Gegenzug zu den vielen Spielen (Montagsmaler auf dem Rücken, Ich sehe etwas was du nicht siehst, Schere Stein Papier) die sie mit Bruna spielt, erhält sie dafür Guetzli, Jugos, Marshmallows und sogar einen Gratis-Znacht. Joos kriegt jeweils immer etwas weniger 😊.Drei Nächte bleiben wir an dem wunderschönen Ort bevor wir weiter Richtung Süden fahren.

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Weit kommen wir nicht wirklich. Jetzt wo Simone die Wale gesehen hat, möchte sie unbedingt eine Whalewatching-Tour machen. Joos ist solala begeistert, denn bis jetzt waren die Whalewatching-Touren immer mässig toll. Die Kamera ist nie dann ready wann sie das sein sollte. Da das Dorf Los Organos ziemlich ausgestorben aussieht, rechnen wir mit wenig Touristen. Falsch gedacht, am Morgen sind wir zwar die Ersten am Hafen doch es kommen so unglaublich viele Leute so dass unsere Vorfreude von Minute zu Minute sinkt.

Wir cruisen mit dem letzten Boot (24 Personen) nach gefühlt 100 anderen Booten raus aufs Meer und sehen gleich die ersten Wale. Trotz des nur leichten Wellengangs beginnen alle Kinder auf dem Boot gleich von Anfang an zu kotzen. Ja herrlich, genau so haben wir uns das vorgestellt. Naja, ignorieren und weiter die Tiere beobachten.

Zweimal springen die Wale direkt neben uns – für ein Foto hat es leider nicht gereicht denn die Kamera ist wie so üblich genau in diesem Moment nicht bereit. Zum Glück haben Andere auf dem Boot mehr Glück und teilen ein Video auf Whats’App. Nach drei Stunden ist die Tour vorbei und einmal mehr wird uns klar, dass wir keine solche Tour mehr machen werden. Das Wale beobachten vom Strand ist viel schöner. Von den Booten werden die Wale nur gestört und schwimmen verständlicherweise immer weg.

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Nach zwei lauten schlaflosen Nächten auf einem Camping ziehen wir weiter Richtung Süden. Auf dem Weg nach Lambayeque  stoppen wir an einer kleinen Salzwüste als kleiner Vorgeschmack zur Salar de Uyuni.  

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Auf der Weiterfahrt stoppt uns ein Polizeimotoradfahrer und kontrolliert alle unsere Papiere. Er beanstandet eine Stelle auf unserem Versicherungsschein und behauptet, dass eine Angabe falsch sei da die versicherte Klasse 9 Sitze beinhaltet und unser Fahrzeug ja nur 4 Sitze hat. Er möchte uns eine Busse ausstellen und fragt wie dies in der Schweiz gehandhabt wird wenn etwas falsch aufgeführt ist. Joos antwortet ihm, dass es je nach Vergehen eine Strafe gebe oder nicht. Dann sieht der Polizist unsere GoPro an der Frontscheibe und fragt ob diese funktioniere. Als er hört, dass diese selbstverständlich funktioniert sind plötzlich alle Dokumente in Ordnung und wir dürfen weiterfahren.

Simone hat ihn am Strassenrand gesehen und aufgrund seiner Reaktion bereits angesehen, dass er uns kontrollieren wird und eine Busse verteilen möchte.  Die Frage nach der Kamera outet ihn definitiv als korrupten Cop. Blöd für ihn, dass er nicht weiss, dass diese gar nicht eingeschaltet war. Wir in unserem Fall haben eine weisse Weste, denn unsere Dokumente sind korrekt.

Vom super netten Polizisten haben wir selbstverständlich kein Foto aber von den sonstigen Schweinereien im Norden von Peru ;-)

In Lambayeque treffen wir wieder auf Jens und Susanne und lassen den Abend zusammen mit ihnen bei einer Runde Brändidog und Rum ausklingen.

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