68. Woche Laguna 69 – Caraz – Laguna 513

68. Woche Laguna 69 – Caraz – Laguna 513

Montag, August 19, 2024

Strecke: 244 km - Stimmung: Wir geniessen die Berge und das passende Wetter dazu. Herrlich!!!

Die Laguna 69 befindet sich im Huascarán Nationalpark und wird sehr fleissig von Tagesausflüglern besucht. Deshalb campen wir da wo der Wanderweg beginnt, damit wir am nächsten Morgen gleich früh loslaufen können. Wie immer treffen wir auf Susanne und Jens, die bereits ihr Nachtlager bezogen haben .

Bei unserem Stellplatz hat es übrigens viele Esel die unseren ganzen Kompost fressen.

Damit wir vor dem grossen Ansturm bei der Laguna 69 eintreffen, laufen wir um sieben Uhr früh los. Der Weg führt einem Tal entlang und die Steigung ist am Anfang sehr gering. Obwohl wir uns bereits auf knapp 3’900 m befinden weiden hier noch viele herzige Kühe.

Allmählich wird der Weg steiler und wir langsamer. Um sich an die Höhe zu Akklimatisieren ist es wichtig, dass man nicht zu schnell zu viele Höhenmeter abspult. Kurz vor der Laguna treffen wir auf eine Peruanische Familie die mit ihren Kindern bereits um 5 Uhr früh losgelaufen ist. Sie empfehlen uns nicht den gleichen Weg, sondern über das Refugio vom Berg Pisco zurückzulaufen. Dafür muss man aber noch einige Höhenmeter aufsichnehmen.

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Bei der Laguna 69 ruhen wir uns erstmal etwas aus und essen etwas Kleines. Bald kommen immer mehr Leute angewandert und wir sind froh, können wir mit der Alternativroute dem Menschenstrom entfliehen.

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Auf dem Weg zum Refugio sind wir nämlich weit und breit die Einzigen. Kein Wunder, denn die Wanderung ist ganz schön anstrengend. Beim höchsten Punkt erreichen wir 4’994 m.

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Der Abstieg ist dann fast genau so anstrengend wie der Aufstieg. Wir sind allerdings froh sind wir den Rundkurs nicht umgekehrt gelaufen – auf der anderen Seite wäre der Anstieg ganz schön steil gewesen. Kurz nach dem Refugio überholt uns noch ein Packesel in einem Mordstempo. Ja, die sind sich solche Wege etwas besser gewohnt wie wir. Unten angekommen treffen wir wieder auf die peruanische Familie die mit ihren Kindern denselben Weg zurückgelaufen ist.

Zurück bei unserem Platz sind wir total k.o. Sobald die Sonne weg ist, wird es draussen ungemütlich kalt. Deshalb sind wir froh, dass wir im Auto Tee kochen können. Beim auspacken unserer Sachen entdeckt Simone, dass ihre Brille weg ist. Irgendwie muss diese beim Wechseln zur Sonnenbrille bei der Laguna liegen geblieben sein. Nun ja, da freut sich ein Peruaner.

Am nächsten Morgen chillen wir noch etwas in der Sonne an einer Lagune, doch dann zieht es uns wieder nach Caraz an die Wärme. Nach der neunstündigen Wanderung zur Lagune müssen wir uns etwas erholen.

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In Caraz auf dem Camping wird dann erstmal wieder gewaschen, Cinnamon Rolls gebacken und gechillt.

Da unser Kühlschrank leer ist müssen wir uns wieder mit Essen eindecken. Der Supermarkt in Caraz ist zwar riesig, bietet aber dennoch eine kleine Auswahl an Produkten. Früchte, Gemüse und Fleisch gibt es beispielsweise gar nicht, diese kaufen wir auf dem Markt da ist es ohnehin viel günstiger und frischer. Auf Fleisch werden wir allerdings in den nächsten Tagen verzichten. Nur schon der Geruch bringt Simone fast zum Erbrechen. Kühlketten kennen die Einheimischen nicht. Das Tier wird mehr oder weniger vor Ort geschlachtet, zerteilt und dann in Einzelteile aufgehängt. Da hängt zum Beispiel die Kopfhaut eines Schweines – oder die Kuhfüsse sind fein säuberlich aufgestapelt. Kein schöner Anblick, aber wie gesagt, der Geruch ist viel schlimmer. Auf dem Rückweg zum Camping Essen wir in einem Restaurant für je CHF 3.- zu Mittag. Da wir die Attraktion des Tages sind, wollen die Besitzer des Restaurants noch Fotos mit uns Gringos machen 😊. Wir haben mal wieder vergessen auch Eines zu verlangen.

Die Laguna 513 ist weit weniger berühmt wie die Laguna 69 soll aber genauso schön, wenn nicht noch schöner sein. Der Weg dahin ist aber wie immer schmal sehr staubig und nicht geteert. Kurz vor dem Ziel meldet unser Auto ein Luftdruckabfall im Reifen. Simone hat das Problem schnell gefunden. Unser Pneu ist total hinüber und wir brauchen zum ersten Mal unser Ersatzrad. Immerhin gibt es hier oben keinen Verkehr und wir können den Reifen in Ruhe und ohne Zeitdruck umgeben vom schönsten Panorama wechseln.

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Es sieht jetzt so aus, als hätte Simone nichts gemacht - das stimmt so nicht ganz. Joos fotografiert lieber die Landschaft wie eine arbeitende Frau :-)

Dies ist bis jetzt einer unserer schönsten Schlafplätze in Peru. 

Für die Wanderung wird es aber dadurch zu spät also werden wir erst am nächsten Morgen früh loslaufen.

Um halb Acht laufen wir los - etwas später wie geplant. Aber zum Glück ist die Lagune 513 nicht so berühmt wie die Laguna 69 und es sind nur zwei weitere Reisegruppen auf dem Weg zur Lagune.

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Obwohl der Weg gleich weit ist und wir sogar etwas weniger Höhenmeter machen wie bei der Laguna 69, kommt uns die Wanderung viel strenger vor. Wahrscheinlich hat es damit zu tun, dass wir ein paar Tage auf 2'600 m verbracht haben. So schnell hat man seine Akklimatisierung verloren. Eigentlich wollen wir die Passstrasse zum höchsten Tunnel der Welt fahren. Da wir leider keinen Ersatzpneu mehr dabei haben, traut sich Joos nicht. Es wäre ja ein super blöder Zufall, wenn der Zweite auch kaputt gehen würde. Aber ja, wir wollen nicht zu den glücklichen gehören.

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