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70. Woche Lima – Reserva National de Paracas – Oaisis de Moron – Huacachina – Líneas de Nasca – Huanca Sancos
Strecke: 803 Km - Stimmung: Man mag es kaum glauben, aber die simplen Linien und der Wüstensand haben uns geflasht
In Lima wechseln wir unseren Ersatzpneu. Jetzt sind wir wieder ready für weitere Abenteuer. Bis wir aus der riesigen Stadt rausgefahren sind, dauert es eine Weile. In der Region Ica werden Trauben angebaut die dann zu Pisco verarbeitet werden. Leider finden wir keinen geeigneten Winzer bei dem man degustieren und gleich übernachten kann. Jä nu, dann bleibt uns wohl nur die Happy Hour. Da kann man jeweils auch ganz guten günstigen Pisco Sour konsumieren 😉. Ganz in der Nähe von Pisco befindet sich das Reserva National de Paracas. Da man im Reserva nicht übernachten darf, übernachten wir gleich am Rande des Parks. Bald gesellen sich auch unsere bekannten Deutschen und Franzosen zu uns.
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Das Reserva erinnert uns ein bisschen an die Wüste in Utah und an die Strände von Baja California. Es ist superschön aber auch ziemlich windig. Somit sind wir ganz froh, dass man hier gar nicht übernachten darf. Wir geniessen wahrscheinlich zum letzten Mal die Strände des Pazifiks. Denn bald geht’s in die Wüste und danach wieder zurück in die Berge.
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Die Oaisis de Moroni ist bei den Touristen noch nicht bekannt. Zum Glück nicht. Die Oase versteckt sich inmitten der schönen Sanddünen. Ausser einem Bootssteg, einer kleinen herzigen Bar mit Sonnenschirmen und Liegestühlen, gibt es bei dieser Oase aktuell noch gar nichts. Wir gönnen uns ein kühles Bier und geniessen die Liegestühle.
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Die Besteigung der Sanddüne ist gar nicht so einfach und ziemlich anstrengend. Was macht man nicht alles für die perfekte Aussicht.
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Da Ramon ziemlich schräg steht, möchten wir ihn umparkieren. Gar nicht so einfach im tiefen Sand. Unsere Kupplung wird ziemlich beansprucht und fängt an fürchterlich zu stinken. Aus dem Motorraum raucht es auch ganz schön. Zum Glück stehen wir jetzt etwas besser. Aber jetzt heisst es erst Mal Übung abbrechen, Kupplung abkühlen lassen und hoffen, dass sich alles wieder erholt.
Am nächsten Tag stinkt es noch etwas aber ansonsten läuft alles mehr oder weniger normal.
Die berühmte Oase Huacachina können wir selbstverständlich nicht auslassen. Der Camping auf dem wir übernachten, befindet sich direkt an der Oase und ist ganz gemütlich. Es gibt sogar einen Pool mit Poolbar. Die Wüste rund um die Oase ist noch etwas beindruckender als die der anderen Oase. Allerdings ist es hier sehr touristisch und die Oase weit weniger schön. Wir geniessen es trotzdem. Vor allem die Zeit an der Poolbar. Es gibt schlimmere Orte um den 26. Hochzeitstag zu feiern.
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Die Argentinier haben uns einen Professor der Astronomie empfohlen der offensichtlich alles über die Nasca Linien weiss. Da man vor seinem Haus auch übernachten kann, ist das natürlich perfekt. Gleich am Abend besuchen wir das Planetarium in Nasca wo wir vieles über die Linien erfahren.
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Eine Linie soll nach der Sonne des kürzesten Tages und eine des längsten Tages ausgerichtet sein. Ausserdem sind gewisse Bilder und Linien nach den Sternbildern ausgerichtet. Die meisten Linien enden vor den Bergen und die Bilder haben jeweils einen Zusammenhang mit Wasser. Da das Trinkwasser aus den Bergen kommt und es in der Wüste sehr trocken ist, geht man davon aus, dass die Linien und Bilder zu spirituellen Zwecken und benutzt wurden.
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Die Linien und Bilder sieht man nur von Oben. Deshalb wurden sie auch erst sehr spät entdeckt. Sie sind so gross, dass diese von ihren Göttern besser gesehen werden. Noch ein Hinweis dafür, dass die Bilder spirituellen Zwecken dienten.
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Sich vorzustellen wie diese Linien und Bilder in dieser Grösse vor ca. 2500 Jahren innerhalb von 1'000 Jahren über Generationen gebaut wurden, ist wahnsinnig. Es gab ja noch keine Flugzeuge oder Drohnen die einem zeigen, was man gerade in XXL Format gezeichnet hat. Einen Flug über die Bilder leisten wir uns nicht. Da in der Region über 1'500 Linien und Bilder verewigt sind, finden wir ein paar unbekanntere Figuren über die wir die Drohne fliegen lassen können.
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Um Richtung Cusco und Machu Picchu zu kommen müssen wir die Anden überqueren.
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In den Bergen gibt es praktisch keine Dörfer. Mitten in den Bergen finden wir einen tollen Übernachtungsplatz auf 4'300 M.üM. Der Gedanke an diesem schönen Platz noch länger zu bleiben, bleibt nur sehr kurz. In dieser Höhe ist es uns einfach etwas zu kalt 😊.
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Beim weiterfahren treffen wir immer wieder auf einheimische Autostöppler. Meist sind es aber ganze Familien für die wir keinen Platz im Auto haben. Ein Mann der alleine unterwegs ist nehmen wir dann ein gutes Stück mit. So ganz alleine unterwegs ist er dann doch nicht. Er hat noch einen Hund und im Rucksack eine Katze mit dabei. Leider ist er so absolut gar nicht gesprächig. So wird es eine ganz ruhige Fahrt. Gefreut hat er sich trotzdem.
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