
Woche 80: Mendoza – San Felipe (Chile) – Playa la Ballena
Strecke: 588 km - Stimmung: Juhuiiii, endlich können wir unser Dach wieder aufstellen und unsere Rückenprobleme sind bald vergessen :-)
Bevor wir über die Grenze nach Chile können, müssen wir erst mal wieder alle unsere Essensvorräte essen. An der Chilenischen Grenze sind sie insbesondere mit der Einfuhr von Früchten und Gemüse superstreng. Also bleiben wir gezwungener Massen noch etwas länger in Argentinien. Zwei Nächte verbringen wir an einem super schönen Bach. Am ersten Abend leisten uns Patrick und Mimi noch Gesellschaft. Da sie aber alles Essen aufgebraucht haben, verlassen sie uns am nächsten Tag.

Kurz vor der Grenze legen wir noch einen Essensvernichtungsstopp ein. Da es uns an diesem Platz so gut gefällt, bleiben wir gleich zwei Nächte. Für uns lohnt es sich aktuell nicht allzu schnell nach Chile zu fahren, da unsere neuen Dachfedern erst Ende Woche in Chile eintreffen. Chillen und grillen auf mini Grill ist für uns aktuell die beste Option.

Der Grenzübertritt nach Chile ist der Anstrengendste, den wir bis jetzt auf der ganzen Reise erlebt haben. Nachdem wir ungefähr zweieinhalb Stunden mit dem Auto in der Schlange gestanden sind (auf chilenisch nennt man das übrigens Taco), erreichen wir endlich den Schalter. Die Grenze kann man sich übrigens wie einen Drive Thru vorstellen. Erst fährt man mit dem Auto zum Schalter und füllt alle nötigen Formulare für die Einreise und Einfuhr unseres Autos aus. Danach fährt man etwas weiter und das Auto wird von der Zollbehörde nach verbotenen Waren, die man nicht einführen darf, untersucht. Die Einreise sowie die Einfuhr unseres Autos machen keine Probleme. Die Zollbehörde dafür umso mehr. Offensichtlich darf man nur ein Ersatzrad mit Felgen nach Chile einführen. Hmmm, Ersatzpneu abmontieren und am Zoll abgeben - Problem gelöst. Nein, das wäre doch viel zu einfach. Ein Grenzübergang soll ja eine Herausforderung sein. Sonst macht es offensichtlich keinen Spass. Wir dürfen den Pneu nicht an der Grenze abgeben da er so eingeführt würde. Das heisst es bleibt uns nichts anderes übrig als 1 Km zurück zu fahren und den Pneu am Strassenrand von Argentinien zu deponieren. Immerhin ist er da in bester Gesellschaft. Da liegen nämlich noch massenhaft andere niegelnagelneue Pneus am Strassenrand. Danach stellen wir uns wieder brav in die Schlange und warten nochmals zweieinhalb Stunden bis wir wieder am Drive Thru Schalter ankommen. Da wir wieder ausgereist sind (eigentlich waren wir ja gar nie drin) werden wir nochmals neu im System erfasst. Naja, lange Rede und gar keinen Sinn, nach sechs Stunden haben auch wir es geschafft und dürfen endlich in Chile einreisen.
Die Hauptverkehrsroute von Chile nach Argentinien führt über einen ziemlich steilen Pass den auch alle Lastwagen überqueren müssen. Von oben her sieht dieser ziemlich eindrücklich aus.

Unsere Federn haben wir zu Mario, einem VW Fan nach San Felipe bestellt. Der Einbau ist allerdings eine kleinere grössere Herausforderung. Simone sitzt oben auf dem Dach und versucht dieses mit aller Kraft heraufzudrücken und Joos versucht die Federn irgendwie hineinzuquetschen. Leider sind wir auch zusammen ein kleines bisschen zu schwach. Zu dritt, mit Marios Hilfe klappt es dann endlich.
Bei Mario können wir auch unser Öl und alle Filter wechseln. Das Öl ist übrigens super schwarz. Nach den vielen hohen Bergen und dem ultra schlechten Diesel in Bolivien ist ein Wechsel offensichtlich bitter nötig. Erster Ölwechsel ganz alleine hätten wir jetzt auch hinter uns. Ja Joos kann schon etwas stolz auf sich sein.

Mario ist auch ein passionierter Camper. Er hat gerade nichts besseres zu tun und lädt uns zum grillen am Strand ein. Da man zum Übernachtungsplatz durch ziemlich tiefen Sand fahren muss, wären wir ohne ihn wohl nie an diesen Strand gefahren. So hingegen wird der Strand zum perfekten Sand Offroad Übungsplatz.

Irgendwie will das Wetter nicht so recht. Das Gemeine: Etwa ein Kilometer weiter im Landesinnern scheint die Sonne und ist ziemlich warm. Unter dem Nebel ist es dafür umso kälter. Baden empfiehlt sich nur für diejenigen die gerne Schockgefroren werden.



Mario hat uns ein Barbacoa (Chile = Barbecue) versprochen. Gemüse wird hier wie in Argentinien überbewertet. Hätten wir nicht noch selbst ein Ratatouille gekocht, dann hätte es tatsächlich nur Fleisch gegeben. So ganz ohne Beilage können wir uns das Fleisch dann doch nicht vorstellen. Super fein ist das Fleisch :-).


Etwas weiter südlich der Playa Ballena wohnen die Reichen und Schönen. Ein Haus ist schöner wie das Andere - leider liegen diese mit teils bis zu 100 Mio $ nicht ganz in unserer Preisklasse.

Zurück in San Felipe gönnt sich Joos ein Glacé. Er nimmt wie immer die grösste Portion. Man weiss ja nie, wann man wieder etwas gutes zu Essen kriegt. Mit so einem Kübel hat selbst er nicht gerechnet. Haha irgendwie lustig, wenn man ihm zuschaut wie er kämpft und er es nicht wirklich zugeben kann, dass er kämpft :-)
