
Woche 85: Pucón – Lago Llanquihue – Chiloé
Strecke: 1'144 Km - Stimmung: Insel Feeling
Alle fahren nach Bariloche/Argentinien weil es da so unglaublich toll sein soll. Direkt neben Bariloche soll es zudem ein Schweizer Dorf von Auswanderern geben, das man sich anschauen sollte. Unsere Kollegen sind zum Glück etwas vor uns. Sie sind total enttäuscht von Bariloche und dem Schweizer Dorf. In Bariloche gibt es vor allem eines, extrem viele Touristen. Das Schweizer Dorf hat mit der Schweiz so absolut gar nichts zu tun. Auch gut, so können wir uns den Weg über die Grenze nach Argentinien sparen.
Pucón soll die Chilenische Variante von Bariloche sein und wir finden es in diesem kleinen Städtchen absolut gemütlich. Viele Touristen hat es noch nicht, denn die Ferien der Chilenen fangen erst im Januar so richtig an. Im März ist die Saison dann übrigens schon wieder vorbei. Bis dann haben die Chilenen all ihr Erspartes wieder ausgegeben und die Attraktionen in Patagonien sind wieder wie ausgestorben.
Pucón liegt an einem schönen See mit schwarzem Lava Sandstrand. Die Gegend ist so oder so super schön, da sich ein See an den anderen reiht und hinter jedem Vulkan ein anderer Vulkan steht.
Im Dorf wollen wir nicht übernachten und wir suchen uns einen Schlafplatz am See. Wie sich bald herausstellt, ist das leider eine schlechte Entscheidung. Der erste Schlafplatz ist etwas schlecht zu erreichen. Nach einer steilen steinigen Stelle sackt unsere Tankanzeige innerhalb von Sekunden von halbvoll auf leer ab. Da kommen wir kurz ins Schwitzen denn unsere Ersatzkanister sind leer. Dass unser Tank leer sein soll, kommt uns dann aber doch komisch vor, da wir erstens noch weiterfahren können und zweitens keine Diesellache am Boden zu sehen ist. Wahrscheinlich ist einfach nur die Anzeige kaputt. Zur Sicherheit fahren wir zur nächsten Tankstelle und tanken erst mal voll. Der Zeiger steigt danach ganz normal auf voll. Naja scheint wieder alles normal zu sein. Da es bereits dunkel ist und wir nicht gerne im Dunkeln an schlecht erreichbare Plätze fahren, müssen wir uns etwas anderes suchen. Unser neue Schlafplatz ist ein geschlossener Aussichtspunkt am See. Da sich der neue Aussichtspunkt direkt daneben befindet, gehen wir davon aus, dass nicht allzu viele Leute im Dunkeln bei uns die Aussicht geniessen. Wie immer falsch gedacht. Kurz nach Mitternacht parken ein paar Jugendliche genau einen Meter neben uns. Nach einer Stunde ist die Party dann zum Glück bereits vorbei. Hätte auch viel länger gehen können.
Der Besitzer vom Camping in Pichilemu hat uns in seine geschlossene Lodge zum campen am See eingeladen. Da er selbst nicht vor Ort ist, zeigt uns der Hausmeister die ganze Liegenschaft inklusive Wellnessbereich und Wäscherei. Wunderschön und eigentlich gar nicht so teuer. Mit 1'200'000.- wäre man direkt dabei.

In Llanquihue gibt es eine berühmte Metzgerei bei der man richtig anstehen muss, damit man etwas kriegt. Sieht aber richtig toll aus und wir füllen unseren Kühlschrank mit einer gefühlt halben Kuh.
Am See von Llanquihue geniessen wir von unserem Schlafzimmer aus die perfekt Aussicht. Die Aussicht hat aber wie immer seinen Preis, den wir erst am Abend realisieren. Am Nachmittag sind wir noch fast die einzigen am Strand. Am Abend füllt sich dieser aber mit Chilenen. Ein Pickup entschliesst sich mal wieder direkt neben uns zu drehen und trägt mit seinen Rädern die halbe Böschung hinter uns ab. Danach sind wir total eingestaubt. Herzlichen Dank aber auch 😊.

Dafür ist die Aussicht aus dem Küchenfenster traumhaft.

Chiloé ist neben Feuerland die zweit grösste Insel in Südamerika. Mit einer Fähre ist die Insel in etwa 20 Minuten erreichbar. Da es mal wieder in Strömen regnet, fahren wir direkt zu einem Schlafplatz am Meer. Am nächsten Morgen sehen wir von den Klippen her drei Delfine die den sehr wilden Pazifik zum surfen nutzen. Es sieht so super schön aus wenn die Delfine in den Wellen spielen.


Was gibt es schöneres als am Strand zu campen und Delfine zu beobachten.

Auf der Insel gibt es mehrere hundert Holzkirchen die zum Unesco Kulturerbe gehören. Da Joos sowieso nicht so gerne Kirchen anschaut, hat er bereits nach der zweiten Kirche genug. Zum Glück gibt es auf der Insel noch Anderes zu sehen 😊.

Die Häuser von Castro sind sehr farbig und stehen alle auf Stelzen. Bei Ebbe sieht das dann weniger schön aus, aber bei Flut ist das sehr romantisch.



Tim und Struppi sind unterwegs :-)

Mal wieder in einem fancy Kaffee.

Die Carretera Austral ist die einzige Strasse die durch den chilenischen Teil Patagoniens führt. Allerdings ist diese noch nicht sehr gut ausgebaut. Für drei Teilstrecken muss man eine Fähre nehmen wobei man eine der Fähren vorbuchen muss. Da es bei uns beim ausfüllen der Daten jeweils immer direkt eine Länge von 7 Metern einbucht und wir durch das doppelt so viel zahlen, ist uns das zu blöd und wir buchen eine Fähre direkt ab der Insel Chiloé nach Chaiten. Als Touristen zahlt man fast immer doppelt so viel aber irgendwo hört es einfach auf.
