
Woche 89: Ruta 40 - El Chaltén, Fitz Roy, El Calafate – Glaciar Perito Moreno – Puerto Natales – Lago Sofia
Strecke: 348 Km - Stimmung: Toll, aber wie im Disneyland
Nach dem vielen Regen der letzten Tage ist die Ruta 40 noch ganz matschig. Den Männern gefällt es ja im Matsch herumzufahren. 😊 Anhand der tiefen Furchen in der Strasse sieht man, dass die Strasse die letzten Tage wohl zu Recht geschlossen war. Der eine oder Andere musste wohl aus dem Match gezogen werden.
In El Chaltén trifft sich wohl die halbe Welt. Wir treffen auf Kanadier, die wir bereits in Kolumbien kennengelernt haben sowie auf unsere Schweizer und Deutschen Bekannten und viele viele Andere. Uns haben einige gewarnt, dass der Süden total mit Touristen überlaufen ist. Sie haben leider nicht übertrieben.
El Chaltén ist ziemlich ab vom Schuss. Deshalb sind Lebensmittel auch richtig teuer. Die aktuelle Inflation in Argentinien macht es auch nicht gerade besser. Wir fragen uns, wie die Einheimischen überleben können. So kosten ein Kilo Linsen 12$. Am ersten Tag kostet ein Kaffee noch 4.8$ und am nächsten Tag ist der Preis bereits 6$. Dasselbe passiert mit Brot und anderen Lebensmitteln.

Ein Tageseintritt für eine Wanderung im Park kostet übrigens 45$. Um den Eintritt zu umgehen starten die Argentinier und viele Overlander ihre Wanderung vor 7 Uhr Morgens. Dann sind die Ranger noch am schlafen. Wir sind auch früh unterwegs – nicht nur wegen dem Eintritt.


Ab 8 Uhr Morgens kommen die Tourbusse und bringen tausende von Touristen. Wandern im Convoi ist einfach nicht lustig.

Bereits um viertel nach 6 Uhr in der Früh sind also schon ganz viele Wanderer unterwegs. Viele laufen aber nur bis zum ersten Aussichtspunkt bei dem man den Fitz Roy so richtig schön sieht.

Weiter oben wird die Wanderung wieder etwas gemütlicher. Das letzte Stück ist dann aber super steil und oben angekommen brauchen wir erst mal eine Pause. Am See treffen wir auf andere Schweizer. Da wir so viel mit einander quatschen vergessen wir alles um uns herum und merken gar nicht wie unglaublich viele Leute unterdessen rauflaufen. Tja Pech gehabt, denn Fotos haben wir noch keine gemacht.


Runterlaufen ist mit so vielen Leuten richtig ungemütlich. Da der Weg so steil und schmal ist muss man ständig warten und kommt nicht vorwärts. Beim rauflaufen haben wir gesehen, dass der Wanderweg rechts weg zur Laguna Torre führt.

Diese Wanderung haben wir eigentlich am zweiten Tag geplant da sie auch ziemlich lang ist. Da wir auf dem Weg praktisch keine Leute sehen laufen wir doch lieber da entlang und nehmen die paar Kilometer mehr Weg in Kauf.

Alles in allem sind wir nach der total 38 Km Wanderung total k.o. Insbesondere die letzten 2 Km durchs Dorf sind total anstrengend. Der Kopf sagt einfach nein. Wir sind uns aber Beide einig, dass wir froh sind gleich Beide Wege gemacht zu haben. Nochmals so früh aufstehen und nochmals 45$ bezahlen wäre doch auch Kacke gewesen.

El Calafate ist ein ganz herziges Städtchen. Wir gönnen uns mal wieder eine heisse Schokolade in einem Kaffee. Danach fahren wir in die Nähe des Eingangs des Perito Mereno Gletschers.

Um 8 Uhr werden die ersten in den Park gelassen. Selbstverständlich sind wir ready. Allerdings verteilen sich die Leute auf der Gletscherpromenade ziemlich gut und man hat von überall eine super Aussicht auf den Gletscher die sich auf jeden Fall lohnt. Im Gegensatz zu den meisten anderen Gletschern auf der Welt ist der Perito Moreno Gletscher einer der wenigen Gletscher der aktuell noch wächst. Es ist sehr eindrücklich den Gletscher so nah zu sehen.

Das Eis ist ungefähr 50 m hoch und 160 m tief ins Wasser und 31 Km lang. Wenn man Geduld mitbringt, sieht man sogar Eisblöcke so gross wie Hochhäuser vom Gletscher abbrechen. Für das perfekte Video warten wir dann auch über eine Stunde. Obwohl die Sonne scheint wird es durch den Wind ziemlich schnell fröstelig und wir stehen bereits selbst da wie Eisblöcke. Selbst wenn kleine Blöcke ins Wasser fallen ist der Lärm den der Block verursacht enorm.

Am nächsten Tag fahren wir wieder über die Grenze nach Chile. In Puerto Natales füllen wir erst mal wieder unseren Essensvorrat. Danach fahren wir Richtung Parque Torres del Paine zum Lago Sofia zum Übernachten. Leider soll das Wetter in den nächsten Tagen wieder richtig regnerisch und windig sein. Deshalb entscheiden wir uns schweren Herzens den Park Torres del Paine auszulassen und dafür einen windgeschützten Platz zu suchen.

In dieser Gegend ist dies allerdings eine kleinere grössere Herausforderung. Wir fahren also Richtung Punto Arenas und finden einen Platz in einem kleinen Waldstück am Meer. Eigentlich ganz schön aber direkt an der Strasse. Zum Schlafen nicht wirklich optimal da die Strasse ziemlich laut ist. Dafür windet es unser Auto bei Windgeschwindigkeiten von 120km/h nicht gleich weg.
