Woche 90: Puerto Natales - Fin de Camino (Magellanstrasse) - Reserva Natural Pingüino Rey - Lago Blanco - Ushuaia Argentinien

Woche 90: Puerto Natales - Fin de Camino (Magellanstrasse) - Reserva Natural Pingüino Rey - Lago Blanco - Ushuaia Argentinien

Samstag, Januar 25, 2025

Strecke: 1'494 Km - Stimmung: Ende der Welt - Wettermässig kommt das zumindest so hin

Das Wetter möchte leider nicht so wie wir das gerne hätten. Aber Wandern bei Regen und Windgeschwindigkeiten von 120 km/h machen nur mässig Spass. Also lassen wir den Torres del Paine für den Moment aus und fahren weiter Richtung Süden - vielleicht kommen wir auf dem Rückweg nochmals beim Nationalpark vorbei. 

Der Fin de Camino liegt an der Magellanstrasse einer Meerenge zwischen dem südamerikanische Festland  und der Insel Feuerland unserem nächsten Ziel.   

***

Wenn wir ehrlich sind, sieht das Meer auch bei nicht so gutem Wetter toll und ziemlich dramatisch aus. 

Beim Fin de Camino geht es nur noch zu Fuss weiter. Von da aus kann man 5 Km am Strand entlang zum südlichsten Leuchtturm wandern. Praktisch, dass sie die Wanderkarte direkt auf den alten Bus gemalt haben :-)

Im Leuchtturm befindet sich ein Walskelett das aktuell konserviert wird. 

An der Magellanstrasse tuckern selbstverständlich immer Frachtschiffe und Tanker vorbei. Irgendwie speziell an einem so wichtigen Verbindungskanal zu stehen. 

Nach dem Regen kommt die Sonne - oder zumindest ein Regenbogen. Die Sonne zeigt sich hier leider nur sehr selten. Umso spektakulärer wird es wenn sie sich für ein paar Minuten trotzdem mal zeigt. 

Etwas langweilig wenn man nicht selbst da ist. Aber die Magellanstrasse muss man doch auch von oben gesehen haben. 

Um euch noch mehr zu langweilen - unser Übernachtungsplatz.

Praktisch, dass direkt bei unserem Schlafplatz sogar ein Drucker verfügbar ist. Die Chilenen machen uns das mobile Arbeiten wirklich einfach. :-) 

Aufgrund des starken Windes fällt leider auch unsere gebuchte Fähre von Punta Arenas nach Porvenir aus. Da der Wind in den nächsten Tagen nicht besser werden soll beschliessen wir die Fähre von Punta Delgada nach Bahia Azul auf die Insel Feuerland zu nehmen. Da die Strecke viel kürzer ist, fährt die Fähre fast immer. 

Am Ende der Welt ist leider wirklich nicht viel los. Auf dem Weg Richtung Feuerland gibt es vor allem eines: viel Wind, Steppen und gestrandete alte Boote. 

Und ja, die Sonne zeigt sich wieder kurz - sogar mit Regenbogen. Das ist uns selbstverständlich ein weiteres Foto wert.

Wir erwischen gerade noch die letzte Fähre auf die Insel Feuerland. Da es schon dunkel ist, suchen wir uns direkt bei Ankunft einen Schlafplatz an der Magellanstrasse. Erst am nächsten Morgen sehen wir wo wir da gelandet sind. Naja, einmal muss man ja neben einem Minenfeld übernachten. Das gehört zum kompletten Erlebnis dazu. So explosiv können die Minen auch nicht mehr sein, denn die Guanacos ignorieren die Schilder gekonnt. Zumindest in der Zeit in der wir da waren ist keines der Tiere durch die Luft geflogen. 

An der südlichsten Spitze Amerikas, abgetrennt vom Festland durch die Magellanstrasse, befindet sich das Naturparadies Feuerland. Karge, einsame Landschaften, weite Steppen, aber auch Gletscher und dunkelgrün schimmernde Gletscherseen können hier bestaunt werden.

Doch woher stammt eigentlich der Name Feuerland? Feuerland (span. Tierra del fuego) wurde schon lange vor seiner Entdeckung durch die Europäer von verschiedenen indigenen Völkern besiedelt. Diese waren Jäger und Sammler und trugen trotz des rauen Wetters kaum Kleider. Zum Schutz vor der Kälte entzündeten sie kleine Lagerfeuer.

Als schliesslich Fernando Magellan im Jahre 1520 die argentinische Küste entlang segelte, entdeckte er ganz im Süden eine Möglichkeit auf die andere Seite des Kontinents zu gelangen: die nach ihm benannte Magellanstrasse, welche Atlantik und Pazifik miteinander verbindet. Während er diesen zerklüfteten Wasserweg befuhr, sah er auf der südlichen Seite immer wieder die Lagerfeuer der Einheimischen: der Name Tierra del Fuego war geboren.

Insbesondere im Norden von Feuerland fährt man durch die weiten kargen Steppen. So richtig wohl fühlen tun sich hier wohl nur die Schafe und Guanacos. Viele andere Tiere sieht man hier nicht.

Beim Reserva Pingüino Rey kann man eine Königspinguin Kolonie von weitem beobachten. Wir sind aber wirklich sehr weit weg und sehen die Tiere nur in Miniatur oder mit dem Fernglas. 

Naja, vielleicht sehen wir diese Tiere ja noch bei einer Antarktik Kreuzfahrt. Wer weiss? 

Wenn es nicht zu fest windet kann man am Lago Blanco wunderbar Forellen fischen. Aktuell sieht der See aber eher wie ein Meer wie ein See aus. Die Wellen laden schon fast zum surfen ein. 

Selbst die Bäume haben Mühe, den täglichen, gnadenlosen Wind zu ertragen. 

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