Woche 95: Puerto Madryn – Peninsula Valdes – Playa El Condor - Gualeguaychú

Woche 95: Puerto Madryn – Peninsula Valdes – Playa El Condor - Gualeguaychú

Samstag, März 8, 2025

Strecke: 2'500 Km - Stimmung: Samba Samba

Die Argentinier haben immer noch Sommerferien. So sehen dann auch die Strände von Puerto Madryn aus. Eigentlich nicht viel anders wie in Italien in der Hochsaison mit dem Unterschied, dass die Argentinier direkt mit ihrem Wohnmobil an den Strand fahren. Da ein Plätzchen zu finden ist eher schwierig und wohl auch nicht so gemütlich. Deshalb beschliessen wir direkt auf die Halbinsel Valdes zu fahren.

Die Halbinsel Valdes ist ein Reserva für das man 30$ pro Person Eintritt bezahlt. Dafür darf man so lange wie man möchte im Park bleiben. Wie immer gibt es aber einen Haken. Man darf im Park nur im dafür vorgesehen Camping übernachten und dieser besteht nur aus einem staubigen Parkplatz ohne grosse Einrichtungen. Für den Parkplatz bezahlt man als Ausländer sage und schreibe 45$. Das finden wir schon etwas unverschämt. Für diesen stolzen Preis könnte man ja schon etwas mehr erwarten. Also machen wir es wie alle Argentinier und fahren ins Fischerdorf auf der Insel und fragen den Fischer ob wir auf seinem Land übernachten dürfen. Der Fischer ist super nett und wir bleiben drei Tage bei ihm. Dafür kaufen wir ihm selbstverständlich Fisch ab.

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Beim Fischer ist wohl mal ein Wal gestrandet.....diese Rippchen sind etwas grösser wie die, die bei uns jeweils auf dem Grill landen. 

Wir erhoffen uns auf der Halbinsel nochmals Orcas zu sehen. Mit etwas Glück sieht man diese bei der Jagd auf die Seelöwenbabies. Für dieses Spektakel sind wir leider noch etwas zu früh. Zwei Mal fahren wir 100 Km Ripio um vom Fischerdorf an den Strand Punta Norte zu kommen und auf die Orcas zu warten. Zum Glück sind die Seelöwenbabies auch ganz süss. Ansonsten wären die 4 Stunden die wir jeweils da gewartet haben noch viel länger gewesen. Die Seelöwenbabies wurden im Januar geboren und sind noch ziemlich klein. Was sich später wie ein Löwengebrüll anhört, tönt aktuell eher wie ein Gemecker einer Geiss. Wenn man 4 Stunden so da sitzt kommt man schon einiges mit. Eine etwas jüngere Seelöwendame ist verantwortlich für mehrere Seelöwenbabies. Es sieht jeweils aus als wäre sie die Kindergärtnerin und die Babies die Kindergärtner. Ein Macho (Männchen) ist für ein Harem von etwa 15 bis 30 Frauen inklusive deren Kinder verantwortlich. Andere Männer werden verjagt. Die schon etwas älteren Kinder, die Teenager sind für die Wache im Wasser verantwortlich. Sie schwimmen abwechslungsweise den ganzen Tag am Strand hin und her und passen auf. Die Mütter jagen und säugen ihre Kinder sofern diese nicht gerade im Kindergarten betreut werden. Aktuell schwimmen die Kinder noch nicht. Deshalb werden sie wohl auch noch nicht von den Orcas gejagt. Wir sind wohl ein zwei Wochen zu früh. Später sollen sich die Orcas mit den Wellen bis an den Strand treiben lassen um sich so die Jungen zu schnappen. Dies machen sie allerdings so oder so selten da es auch für die Orcas sehr gefährlich ist. Mit dieser Jagdweise riskieren sie am Strand hängenzubleiben.

Nach zwei Tagen Dauerbeobachtung und 400 Km Ripio haben wir genug. Wir sind froh, haben wir die Orcas zumindest am anderen Strand gesehen. Jetzt wollen wir so schnell wie möglich in den Norden an die Wärme, raus aus dem ständigen Wind. Dafür sind aber einige Fahrtage nötig.

Am Strand El Condor gibt es hunderte von Papageien die vor allem in der Dämmerung super aktiv werden und eine tolle Flugshow abgeben. Speziell bei Sonnenaufgang sieht man die Farben der Vögel gut, da die Vögel in den Löchern der Klippe wohnen und diese durch die aufgehende Sonne beleuchtet wird. Hier ist es übrigens bereits viel wärmer. Ratet mal was uns dafür jetzt nervt? Die Scheiss-Mücken.

In diesen durchlöchterten Klippen nesten die Papageien. Auf ein Foto wollen sie aber nicht. 

Die nächsten Tage werden leider mehr oder weniger einfach Fahrtage. Die Landschaft lohnt sich auch nicht gross zu fotografieren da alles flach ist und gleich aussieht. Bei einem Zwischenstopp treffen wir auf diese herzige Eule und ihre vier Geschwister. Eines der wenigen Highlights dieser Woche. 

Unser nächstes Ziel befindet sich hinter diesem heruntergekommenen Gebäude. In der für uns fast unaussprechlichen Stadt: Gualeguaychú.

Carnaval!!!! Bis nach Rio de Janeiro schaffen wir es leider nicht. Doch in Gualeguaychú, findet der grösste Carnaval von Argentinien statt. Von 22.00 Uhr bis 2 Uhr Morgens können wir tanzende Ärsche in allen Variationen betrachten. Ab und zu fährt auch ein gigantischer dekorierter Wagen vorbei. Was wir besonders toll finden ist, dass die Musik - Samba natürlich - dazu jeweils live ist. Viel mehr gibt es zum Carnaval nicht zu erzählen. Die Fotos sprechen für sich. Joos hat danach wie ein Engel geschlafen. :-)

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