Woche 97: Florianópolis – Lagoinha do Leste - Garibaldi – Praia do Cassino

Woche 97: Florianópolis – Lagoinha do Leste - Garibaldi – Praia do Cassino

Montag, März 17, 2025

Strecke: 1'085 km - Stimmung: Wie wir diese Früchte vermisst haben. Einfach fein.

Nach zwei eher ungemütlichen und schlaflosen Übernachtungen auf Tankstellen sind wir endlich in Florianópolis angekommen. Wir sind total k.o. und entscheiden uns, da die ganze Halbinsel aufgrund des Carnavals super voll ist, auf einem Camping zu übernachten. Vom Campingplatz ist der Strand auch nicht weit und gut zu Fuss erreichbar.

Haha diese Architektonische Glanzleistung wollen wir euch nicht vorenthalten. Das ist Bad Nummer zwei. Das andere befindet sich ganz langweilig in einem normalen Häuschen. 

Da immer ein Lüftchen geht ist es trotz Hitze am Strand gut aushaltbar. Im Gegenteil, im Schatten zu sitzen ist eher kalt.

Am Strand fehlt es einem an nichts. Es kommen immer wieder Leute vorbei bei denen man Essen bestellen kann oder es gibt auch Wagen mit denen sie vorbeifahren die den Choripán (Chorizo und Brot – ähnlich wie ein Hotdog aber gegrillt) direkt am Strand mit Holzkohle grillen. Caipirinha gibt es selbstverständlich auch. Mit dem Alkohol sind die hier auch gar nicht geizig. Deshalb wundert es auch nicht, dass wir nach zwei Caipirinhas mehr wie bedient sind. Einige trinken offensichtlich etwas mehr wie die zwei die wir hatten und sind ganz schön besoffen. Eine junge Frau ist so voll, dass sie sich immer wieder setzten muss. Wenn ihre Freundin nicht auf sie achten würde, wäre sie wohl schon komplett nackt da sie immer wieder versucht sich auszuziehen. Die Freundin sucht dann auch bei uns Hilfe. Leider sprechen wir kein Portugiesisch und verstehen praktisch nichts. Portugiesisch von Besoffenen ist noch einen Tick schwieriger. Irgendwann glauben wir zu verstehen, dass die junge Frau ihre Tochter am Strand verloren hat. So wie sie rumtorkelt wundert uns das nicht. Da die Freundin Hilfe holen möchte, passen wir auf, dass die Besoffene nicht auf die Strasse rennt. Zum Glück kommt bald die Polizei – wir hoffen für sie, dass ihre Tochter gefunden wurde. Den Ausgang der Geschichte kennen wir leider nicht.  

Wunderschön ist der Strand nicht. Zum entspannen reicht es uns aber völlig aus. Uns gefallen insbesondere die Vibes des Strandes. Es hat zwar viele Strandverkäufer aber im Gegensatz zu Italien wird man hier in Ruhe gelassen. Wenn man etwas möchte dann ruft man den Strandverkäufer und nicht umgekehrt.

Die Lagohina do Leste soll der schönste Strand im Süden Brasiliens sein. Um dahin zu kommen muss man ungefähr eine Stunde über einen Hügel durch den Dschungel laufen. Bis wir am Strand ankommen sind wir wieder ganz durchgeschwitzt und Joos wagt sich zum  ersten Mal ins Wasser.

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Wir probieren zum ersten Mal den gehipten Superfood die Açai Beere in Müesli Form (Açai na tigela). Und wir sind begeistert. So was könnten wir jeden Tag essen. Vor allem wenn es so heiss ist. Eigentlich ist es etwas Müesli mit gefrorenem Açai Beerensaft garniert mit Bananen. Ein gesundes Glacé zum Zmorge bei 38°C kann ja nur schmecken.  Dazu noch ein Maracuya Saft und die Welt ist in Ordnung. 

Vom Strand her kann man einen ziemlich steilen Hügel hochlaufen und erhält dafür eine grandiose Aussicht. 

Lange können wir die Aussicht allerdings nicht geniessen. Wir müssen wieder durch den Dschungel zurücklaufen und das geht definitiv besser bei Tageslicht. Da wir uns an die langen hellen Abende gewohnt haben, wird uns erst spät bewusst, dass hier wieder viel früher die Sonne untergeht. Deshalb wird es mehr ein Zurückjoggen wie ein gemütliches Laufen.

Im Süden von Brasilien gibt es sehr viele Europäische Einwanderer. Bei Grimaldi haben sich insbesondere die Italiener niedergelassen und ihre Reben aus Italien gleich mitgenommen. Uns war überhaupt nicht bewusst, dass in Brasilien Wein angebaut wird. Die Roten und die Weissen Weine haben uns nicht so geschmeckt. Der Moscato war aber super gsüffig. Davon könnten wir literweise trinken.

Man fühlt sich hier fast wie in der Toscana. Das lokale Weinfest verpassen wir leider um eine Woche.  Das hätte uns bestimmt gefallen. 

Garibaldi ist ein ganz hübsches Städtchen. Um mit Italien mithalten zu können müssten sie aber noch ein paar Wäscheleinen montieren. Hier ist alles so aufgeräumt da hängen keine Unterhosen rum.

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Nach Garibaldi geht es wieder zurück an den Strand.  Irgendwo zwischen Florianópolis und Praia  do Cassino ist es nicht schwierig einen Platz für sein Strandtuch zu finden. Ab und an kommt ein Fischer vorbei aber ansonsten ist der Strand leer. 

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Ab Praia do Cassino kann man bei Ebbe mit dem Auto  220 Km auf dem  Strand bis zur Grenze von Uruguay fahren. Hätten wir gerne gemacht.  Uns ist  es kurz vor Ende dann aber zu riskant noch irgendwo in Brasilien hängen zu bleiben. Also verwerfen wir den Plan schnell. Im Nachhinein wäre es sowieso nicht möglich gewesen da das Meer aufgrund eines Sturms viel zu wild ist. 

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